Österreich

Ermordete Oma hatte 700.000 Euro daheim

Heute Redaktion
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Der Mord an Maria E. (85) gibt der Polizei Rätsel auf. Die Pensionistin hortete zuhause 700.000 Euro - für das Geld interessierte sich der Täter aber offenbar nicht. Die Seniorin war mit ihren Krücken geschlagen und einem Messer attackiert worden.

Die Pensionistin hatte sich im Laufe der Jahre ein Vermögen angespart. Doch das war vermutlich nicht der Grund für den Mord an der 85-Jährigen. Während das Geld an seinem Platz blieb, verschwanden andere Gegenstände - möglicherweise wollte der Täter einen Raubmord vortäuschen.



Aus der Küche der alten Dame fehlt ein Messer, auch ihre Krücken, eine Handtasche, ein Handy und ein Schnurlostelefon der Pensionistin sind verschwunden. Das bestätigte der 55-jährige Sohn der Frau, ein Lehrer in einer HTL in Donaustadt. Er lebt in einer Wohnung, die ein Stockwerk über jener seiner Mutter liegt.
Ermittlungen im Familienumfeld

Die Erhebungen konzentrieren sich auf das Familienumfeld. Der Sohn selbst hat ein Alibi. Die Frau hat noch einen Bruder aus Niederösterreich (85) und einen in Wien wohnenden Neffen. Die Befragungen im Wohnhaus in der Blumauergasse 20 sind vorläufig abgeschlossen. Konkrete Hinweise von den Nachbarn gab es nicht.
Die Leiche der 85-Jährigen ist am Dienstag gegen 19.00 Uhr gefunden worden. Der Sohn hatte sich in der Früh von seiner Mutter verabschiedet und war dann zu seinem Arbeitsplatz gefahren. Am Abend wollte er bei der betagten Frau nach dem Rechten sehen. Im Wohnzimmer entdeckte er die am Boden liegende Tote und verständigte die Rettung.
Schwere Verletzungen

Die Pensionistin wies massive Verletzungen an Armen, Oberkörper und Kopf auf. Außerdem wurden ihr von ihrem Peiniger zahlreiche Stichwunden zugefügt. Die Obduktion ergab, dass die Frau zwischen 9.00 und 12.00 Uhr getötet worden war. Die genauere Eingrenzung des Tatzeitraumes war nicht zuletzt wegen der hohen Raumtemperatur in der Wohnung schwierig. Als die Rettung eintraf, war bereits die Leichenstarre eingetreten.
Keine Einbruchsspuren

Die Umgebung rund um den Tatort wurde bereits am späten Dienstagabend mit Hunden abgesucht. Die Aktion blieb jedoch ohne Ergebnis. Die Polizei ging zunächst von einem Raubmord aus. Die Wohnung der 85-Jährigen war sehr gepflegt. Es habe Anzeichen gegeben, als hätte jemand die Räumlichkeiten durchsucht. Einbruchsspuren an der Eingangstür wurden nicht gefunden. Die Frau dürfte ihren Mörder in die Wohnung gelassen haben und kannte ihn möglicherweise.
APA/red.

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