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Fan-Krawalle bei Cupfinale mit wilder Schießerei

Heute Redaktion
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In einem von Gewalt überschatteten Skandal-Finale hat der SSC Napoli am Samstag den italienischen Fußball-Cupbewerb gewonnen. Der Tabellendritte der Serie A setzte sich in Rom gegen den AC Fiorentina mit 3:1 (2:1) durch. Die Partie im Olympiastadion wurde 45 Minuten verspätet angepfiffen, nachdem es rund um das Stadion zu Ausschreitungen kam. Bei einer Schießerei wurden drei Napoli-Fans verletzt, einer von ihnen schwebte in Lebensgefahr. Im WM-Land Brasilien wurde ein Mann bei Fan-Randalen sogar mit einer Klomuschel erschlagen.

In einem von Gewalt überschatteten Skandal-Finale hat der SSC Napoli am Samstag den italienischen Fußball-Cupbewerb gewonnen. Der Tabellendritte der Serie A setzte sich in Rom gegen den AC Fiorentina mit 3:1 (2:1) durch. Die Partie im Olympiastadion wurde 45 Minuten verspätet angepfiffen, nachdem es rund um das Stadion zu Ausschreitungen kam. .

Bei dem Schwerverletzten soll es sich um einen 30-jährigen Fan handeln. Ihm wurde in einer Not-OP eine Kugel entfernt, die die Lunge durchschlagen und die Wirbelsäule getroffen hat. Der Zustand des Patienten sei "stabil, aber ernst". 

Vor dem Stadion kam es zu so heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden Clubs, dass das Match kurzfristig nach hinten verlegt wurde. Insgesamt wurden mindestens zehn Menschen verletzt, darunter auch ein Polizist. Wer die Krawalle außerhalb des Stadions auslöste, ist ungeklärt. Nach Polizeiangaben sollen auch Radikale aus der Römer Szene beteiligt gewesen sein.

Am Sonntag wurde ein amtsbekannter Hooligan des AS Roma festgenommen. Der 48-Jährige soll die Schüsse abgefeuert haben, gegen ihn wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Spieler mit Feuerwerk beworfen

Die Napoli-Fans hatten nach den Vorfällen zunächst gefordert, die Partie zu verschieben, Kapitän Marek Hamsik diskutierte minutenlang mit ihnen und wurde dabei mit Feuerwerkskörpern beworfen. Schließlich begann das Match mit 45 Minuten Verspätung.

Triumph mit bitterem Beigeschmack

Die Treffer für die Süditaliener erzielten dann der italienische Nationalspieler Lorenzo Insigne (11./17. Minute) und Dries Mertens (92.), dem Peruaner Juan Vargas gelang zwischenzeitlich nur der Anschlusstreffer (28.). Napoli spielte nach einer Gelb-Roten Karte gegen Gökhan Inler ab der 79. Minute nur zu zehnt. Florenz wartet nach dem letzten Pokalsieg 2001 weiter auf einen Titel.

Der fünfte Cup-Triumph der Neapolitaner geriet nach den Ereignissen vor dem Spiel aber zur Nebensache. Das ohnehin angekratzte Image des italienischen Fußballs wurde an diesem Abend erneut ramponiert. "Solche Ereignisse sind inakzeptabel", erklärte Liga-Präsident Maurizio Beretta. Nationalcoach Cesare Prandelli sprach sichtbar gezeichnet von "einer unglücklichen Sache".