Österreich

Flugzeug nach Wien ließ Passagiere einfach zurück

Heute Redaktion
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Passagiere wurden am Flughafen zurückgelassen.
Passagiere wurden am Flughafen zurückgelassen.
Bild: picturedesk.com/Symbolbild

Das Kuriosum um eine Flugzeug-Pfändung am Wiener Flughafen geht weiter. Am Donnerstag hätte ein Flieger gepfändet werden sollen, er kam aber nie an.

Was ist passiert? Der Österreicher Georg S. wolle 2017 von Griechenland nach Graz fliegen. Die Fluglinie strich allerdings am Abflugtag den Flug ohne Gründe. S. wollte eigentlich nur die Flug- und Hotelkosten von 250 Euro zurück, Geld sah er allerdings nie. Mit der Fluggastrechteplattform Fairplane zog er vor Gericht, bekam Recht, aber weiter kein Geld.

Am Donnerstag, 5. September 2019, lief die Zahlungsfrist der Fluglinie ab. Der Plan der Fluggastrechteplattform: Das Flugzeug der betroffenen Fluglinie am Flughafen Wien-Schwechat pfänden zu lassen. Dazu marschierten am Donnerstag um 19 Uhr am Airport zur Zwangsvollstreckung Gerichtsvollzieher, Anwälte und Polizei. Was fehlte: Das Flugzeug.

Flug kurzfristig abgesagt

Dieses hätte eigentlich aus Ljubljana wegfliegen und in Wien landen sollen. Allerdings hat die Fluglinie laut Fairplane den Flug kurzfristig vor Abflug annulliert "und alle bereits im Flugzeug sitzenden Passagiere wieder aussteigen lassen". So sei die Fluglinie vorläufig der Pfändung entgangen, die nun zurückgelassenen Passagiere hätten nun aber ebenfalls Anspruch auf je 250 Euro Entschädigung.

Sie hätten erst fünf Minuten vor Abflug erfahren, dass sie statt nach Wien zu kommen in Ljubljana strandeten. "Ich war überrascht, dass die Fluglinie um sich einer Forderung von etwa 700 Euro (250 Euro Entschädigung plus Gerichtskosten, Anmerkung der Redaktion) zu entziehen, ihre Passagiere im Stich lässt und damit zusätzliche, weit höhere finanzielle Verpflichtungen mit der Annullierung in Kauf genommen hat", sagt dazu Stephan Verdino, Vertragsanwalt von FairPlane. (rfi)