Österreich

Fotos von Holocaust-Überlebenden geschändet

Heute Redaktion
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Im Netz kursiert derzeit ein Bild der Porträts der Holocaust-Überlebenden auf der Wiener Ringstraße. Nachdem sie beschmiert wurden, sind sie nun zerschnitten.

Vor wenigen Tagen wurde die Ausstellung "Gegen das Vergessen" auf der Wiener Ringstraße Ziel von neonazistischem Vandalismus - Unbekannte beschmierten die Portraits mit Hakenkreuzen.

Jetzt haben unbekannte Täter erneut zugeschlagen: Die Porträts sind zerschnitten. Es handelt sich um die dritte Vandalismus-Tat an den Objekten.

Bereits dritte Neonazi-Vandalismus-Attacke

Das Zentrum ESRA, das seit 25 Jahren Überlebende der NS-Verfolgung betreut und behandelt, holte die Ausstellung nach Wien. Seit Anfang Mai ist sie nun auf der Ringstraße zu sehen - eröffnet wurde sie von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

ESRA gab bereits einige Tage nach der Eröffnung bekannt, dass die Porträts mit Messern beschädigt wurden. Am 21. Mai beschmierten Unbekannte sie dann mit Hakenkreuzen.

"Respektlosigkeit vor Kunst und Mensch"



Vergangene Woche sprach die Organisation von einem "antisemitischen und respektlosen Akt der Zerstörung". Man sei "entsetzt und empört, dass eine sensibel-künstlerische Erinnerung an die Shoah zynische und zerstörerische Aggression bei Menschen hervorruft". Es zeige "Respektlosigkeit vor Kunst und es zeigt vor allem Respektlosigkeit vor den porträtierten Menschen. Vor Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt wurden", so ESRA in der Stellungnahme.

Geschäftsführer Peter Schwarz betonte, dass es unerlässlich sei, "solchen Menschen" die Geschichte zu erklären und somit, welches Leid das NS-Regime über eine Vielzahl von Menschen brachte. "Wir werden uns von dieser Aggression nicht einschüchtern lassen und planen die Ausstellung auch in anderen österreichischen Städten zu zeigen." Dabei hoffe man auf das Engagement von Bürgermeistern und anderen Verantwortlichen.

Auch Van der Bellen äußert sich



Bestürzt zeigt sich der Bundespräsident via Twitter. Er sei "tief betroffen:

"Menschenverachtend und skrupellos"



"Wer diesen Teil der österreichischen und europäischen Geschichte nicht verstanden hat, läuft Gefahr, heutigen totalitär und menschenverachtend denkenden und skrupellosen PolitikerInnen zu erliegen", warnte ESRA.

Man fordert nun die Behörden auf, "alles zur Aufklärung der Straftaten zu unternehmen und für die Sicherheit bis Ende der Ausstellung am 31.05.2019 zu sorgen". Die Polizei befand sich am Montagvormittag vor Ort, die Tat dürfte vergangene Nacht passiert sein. Es wird Anzeige erstattet.

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    Mike Wolf

    (rfr)

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