Opfer brutal ausgeraubt

Fünf Tage nach Asylantrag – Mann vergewaltigt Wienerin

Mit einem Messer in der Hand soll ein Algerier kurz nach seiner Ankunft in Wien eine Frau überfallen und vergewaltigt haben. Nun stand er vor Gericht.

Christian Tomsits
Fünf Tage nach Asylantrag – Mann vergewaltigt Wienerin
Der angeklagte Algerier verdeckte sein Gesicht vor Gericht – für seine Taten geht der Asylwerber nun lange hinter Gitter.
Denise Auer

Es sind Vorwürfe, die sprachlos machen: Nicht einmal zwei Wochen nach seiner illegalen Einreise und nur fünf Tage nach dem gestellten Asylantrag soll ein Algerier (28) am 10. Oktober des Vorjahres in einem Seniorenheim in Wien-Wieden eine 92-Jährige verfolgt, überfallen und vergewaltigt haben – wir berichteten.

Die Seniorin Helene P. (92) – laut Staatsanwältin eine "rüstige und lebensfrohe Frau"– war gerade nach dem Essen mit ihrem Rollator auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer, als dem Asylwerber von draußen die goldene Uhr am Handgelenk der Wienerin auffiel.

Eigene Verteidigerin will nichts beschönigen

"Ich dachte, ich bin in einem Einkaufszentrum", sagte der Angeklagte aus, der beim Gang in den Gerichtssaal sein Gesicht verdeckte – aus Gründen: Denn was dann geschah, schockierte selbst die Verteidigerin des Mannes: "Man ist betroffen, wenn man die Anklage hört."

Denn nachdem der 28-Jährige – mit einem Messer bewaffnet – der Frau unbemerkt bis in den sechsten Stock gefolgt war, verschaffte er sich Zugang zur Wohnung. Laut Anklage stieß er die Wienerin zu Boden, riss ihr mit Gewalt ihren Ehering und den ihres verstorbenen Mannes von der Hand und fiel über das um Hilfe schreiende Opfer her.

Ich war wie ein Tier
Angeklagter
vor Gericht

"Ich war nicht bei Verstand – ich hab das getan, wie ein Tier", suchte der Angeklagte nach einer Erklärung für das Unerklärliche und schob angeblich konsumierte Drogen vor. Laut Sachverständigen-Gutachten war er jedoch zurechnungsfähig.

Nach grausamer Tat ging Mann Kaffee trinken

Besonders perfide: Damit das Opfer nicht um Hilfe rufen kann, habe der Mann "mit den dunklen Augen" das Kabel vom Festnetz-Telefon im Zimmer abgeschnitten, das Wasser laufen lassen und die Wohnung von außen abgesperrt. "Dann ging er seelenruhig auf einen Kaffee", führte die Staatsanwältin aus.

Als das zitternde Opfer Stunden nach der Tat gefunden wurde, war der Raum schon völlig überschwemmt. Die Seniorin, die eine Schnittverletzung an der Hand, Hämatome und eine Rissquetschwunde erlitt, erholte sich von den Folgen des Überfalls nie mehr. Sie litt bis zu ihrem Tod drei Monate später unter dem massiven Trauma. "Die dunklen Augen des Täters verfolgen mich jede Nacht", hatte die Dame zu Protokoll gegeben.

Urteil nach kurzem Prozess: 13 Jahre Haft

Ausgewertete DNA-Spuren überführten den Verdächtigen vier Wochen nach der Tat. Da saß der Mann, der bei seinem Asylantrag auch noch eine falsche Identität bekannt gegeben hatte, bereits wegen einer Serie an Einbruchsdiebstählen in Linz in Haft –man fand auch den Schmuck der Seniorin beim Mann. Am Mittwoch bekannte sich der Algerier aufgrund der erdrückenden Beweislast vor Gericht schuldig. Das Urteil: 13 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

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    IMAGO / Panama Pictures

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 27-jähriger Algerier, der kurz nach seiner Ankunft in Wien eine 92-jährige Frau in einem Seniorenheim überfallen und vergewaltigt haben soll, stand nun vor Gericht
    • Der Mann bekannte sich aufgrund erdrückender Beweislast schuldig, ein Urteil steht noch aus, und ihm droht eine Höchststrafe von 15 Jahren Haft
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