Österreich

G'riss um Anwohner-Parkplätze in der City

In der City schaukelt sich die Stimmung hoch. Die Bewohner wehren sich gegen eine Öffnung der Anrainerparkplätze, viele Unternehmer sind dafür.

Heute Redaktion
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Familie Jauernik: "Die Anrainer-Parkplätze sind jetzt schon überlastet."
Familie Jauernik: "Die Anrainer-Parkplätze sind jetzt schon überlastet."
Bild: Sabine Hertel

"Tagsüber suche ich jetzt schon bis zu eine dreiviertel Stunde lang nach einem Parkplatz", sagt Philipp Jauernik (30). Der Familienvater wohnt mit seiner Frau Margarethe (25) und Tochter Antonia (3) in der Seilerstätte. Gerade mit der kleinen Tochter sei das häufige Parkplatz-Suchen "eine Belastung" – etwa, wenn man von einem Ausflug zurückkommt.

Jungfamilie sieht Parkplatz-Not in der City

Die Anrainerparkplätze in der Innenstadt hält Jauernik für notwendig. "Eine Öffnung tagsüber sehe ich kritisch. Dann werden uns diese Parkplätze auch noch weggenommen. Die Anrainer-Parkplätze sind ohnehin jetzt schon überlastet", sagt Jauernik. Schon jetzt würden Anrainerparkplätze von Autos von außen verstellt, "die sagen, sie zahlen die Strafe", beklagt Jauernik.

"Erst im Oktober sind etwa fünf Parkplätze weggefallen, weil ein neuer Radweg errichtet wurde", so Jauernik. Der Texter ist überzeugt: "Die Parkplätze werden überall zurückgedrängt". Und: "Der Parkplatz-Suchverkehr wir immer mehr", glaubt er.

Was City-Bewohner Jauernik besonders stört: "Man erfährt überhaupt nicht, wann und ob etwas umgesetzt wird, ob zum Beispiel eine Öffnung der Anrainerparkplätze über Nacht stattfindet, in einem halben Jahr oder gar nicht", so Jauernik.

Die Vorgeschichte: Im heurigen Frühjahr hatte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) angekündigt, dass eine Öffnung der Anrainerparkplätze in der Zeit zwischen 8 und 16 Uhr kommen könnte. Auch die Wirtschaftskammer sprach sich dafür aus. Begründung: Die Anrainerparkplätze würden tagsüber nicht so genützt. Zahlen einer aktuellen City-Evaluierung zeigen: Laut Befragung sei die Auslastung der Anrainerparkplätze zwischen 11 und 13 Uhr am stärksten (zum Teil über 88 Prozent).

City-Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) sieht eine Stellplatznot: "Der Parkplatzdruck ist extrem. Es beschweren sich täglich Bewohner bei mir, dass sie keinen Parkplatz finden und die Bewohnerparkplätze voll sind. Daher setzte ich mich voll für die Beibehaltung ein", stellt Figl klar.

Verkehrsstadträtin: "Suche nach einer gemeinsamen Lösung"



"Die Suche nach einer gemeinsamen Lösung, wo sich alle wiederfinden, ist im Gange", heißt es aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).

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