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"GIS-Kontrolleur kam in Wohnung ohne Schutzmaske"

In Wien-Donaustadt kam es am Montag zu einer Kontrolle wegen der GIS-Anmeldung. Der Bewohner stellt schwerwiegende Anschuldigungen an den Mitarbeiter.

Maxim Zdziarski
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Symbolfoto
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Auf der Fußmatte eines Donaustädters stand am Montag ein Mitarbeiter von der GIS. "Wir haben eine Messung durchgeführt und eine Empfangbox festgestellt", sagte der Mann zu dem Bewohner. Bevor dieser jedoch eine Antwort geben konnte, soll der GIS-Kontrolleur bereits die Wohnung betreten haben.

Obwohl der Wiener laut eigenen Angaben keine empfangsbereiten Geräte zu Hause hatte, wurde ihm eine Anzeige in Aussicht gestellt. "Weil ich selbst aus Ex-Jugoslawien komme, wusste ich, dass der GIS-Herr aus dem Westbalkan stammt. Immerhin hätte er in den letzten Tagen ja dort gewesen sein können. Aufgrund der Reisewarnungen für diese Länder, meldete ich das Verhalten am nächsten Tag beim Kundenservice", erzählt der "Heute"-Leser im Gespräch. Dort soll man sich durchaus schockiert über die Vorgehensweise ihres Mitarbeiters gezeigt haben. "Dann versprachen sie mir, mich zu kontaktieren, falls der Herr Corona-Symptome zeigen würde." 

"Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter steht an oberster Stelle"

"Heute" sprach mit dem Geschäftsführer der GIS, Dr. Harald Kräuter, über die Beschwerde aus Wien-Donaustadt. "Die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter steht für uns an oberster Stelle! Wir haben bereits einige Tage vor dem Lockdown im März unseren Außendienst komplett eingestellt", so Kräuter im Gespräch mit "Heute".

Erst nach den ersten Corona-Lockerungen im Juni wurde dieser unter strengen Sicherheitsauflagen wieder aufgenommen. "Die Befolgung der Regeln ist uns sehr wichtig. Eine Nichtbefolgung durch die Mitarbeiter hat unmittelbare Konsequenzen", versichert er. Seit Anfang Juni sind der GIS österreichweit insgesamt drei Beschwerdefälle bekannt, die beispielsweise schiefsitzende Masken betreffen. Die betroffenen Mitarbeiter wurden daraufhin strikt abgemahnt und nachgeschult.

Dr. Kräuter hat im vorliegenden Fall mit dem Mitarbeiter gesprochen, der am besagten Tag die Kontrolle in Donaustadt durchführte: "Der Kollege betritt, und das ist auch die Vorgabe der GIS, niemals die Wohnung, ohne hineingebeten zu werden." Weiters versuchte der GIS-Geschäftsführer mit dem betroffenen Mieter telefonisch Kontakt aufzunehmen - bislang allerdings ohne Erfolg. "Da es mir ein großes Anliegen ist, auch mit dem Herrn zu sprechen, werde ich es noch weiter versuchen", so Kräuter abschließend. 

Corona-Regeln bei der GIS-Kontrolle

- Vor dem Gespräch muss der Mitarbeiter einen Mund/Nasenschutz auch dem Kunden anbieten
- Der Mitarbeiter muss Mund/Nasenschutz oder Visier tragen
- Mindestabstand von mindestens 1- 1,5 Meter muss gewahrt werden
- Die Unterschrift erfolgt mittels eines in Originalfolie verpackten Kugelschreibers oder per Finger am Tablet, dessen Oberfläche vor den Augen des Kunden desinfiziert wird

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