Österreich

Rekord-Bankräuber durch "Aktenzeichen XY" gefasst

Heute Redaktion
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Die Polizei hat die größte Bankraub-Serie eines Einzeltäters geklärt: Der 54-Jährige soll alleine für 16 bewaffnete Überfälle in drei Landeshauptstädten verantwortlich sein.

Das Landeskriminalamt Wien konnte die größte Bankraubserie eines Einzeltäters aufklären, wie die Landespolizeidirektion Wien am Dienstag mitteilte. Anlässlich des Fahndungserfolges luden die Ermittler zur Pressekonferenz (siehe Video oben) um Details des Falles bekanntzugeben.

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zeigte sich über das Medieninteresse erfreut, auch "trotz der kleinen Gegenveranstaltung". Denn zur selben Zeit präsentierte die Regierungsspitze um Bundeskanzler Sebastian Kurz die Pläne zur neuen Steuerreform.

Wieder zurück zum vorliegenden Fall: Im August 2009 landete der einschlägig vorbestrafte Schwede in Wien seinen ersten Coup. Es sollte nicht der letzte bleiben. In den folgenden neun Jahren beging der 54-Jährige insgesamt 16 bewaffnete Überfälle auf Banken in Wien, Linz und Graz sowie eine Apotheke.

Der schwedische Staatsbürger ging dabei immer nach dem selben Muster vor. Er suchte sich Filialen aus, die etwas abseits lagen und kundschaftete die Umgebung vorher akribisch aus. Unter vorgehaltener Waffe forderte er dann Geld, das er selber einsteckte. Dabei konnte er sämtliche Alarmpakete aussortieren. Anschließend flüchtete er mit dem Fahrrad oder einem Taxi.

"Beispiellose Zusammenarbeit"

Anfänglich waren die Ermittler noch von einem einheimischen Täter ausgegangen – wie sich aber herausstellte hatte der Schwede in seiner Jugend Deutsch studiert und beherrscht die Sprache fließend. Der 54-Jährige tat aber auch alles, um die Ermittler von seiner Fährte abzubringen. Er reiste zu jedem Coup öffentlich aus Deutschland an und verschwand daraufhin gleich wieder über die Grenze. Zudem bezahlte er immer mit Bargeld.

Nur durch "beispiellose Zusammenarbeit" des Landes- und Bundeskriminalamts sowie internationaler Behörden habe man den Serien-Bankräuber schließlich stellen können, so die Ermittler im Rahmen der Pressekonferenz. Den entscheidenden Hinweis lieferte ein Zuseher der Sendung "Aktenzeichen XY", der den Verdächtigen in Berlin wiedererkannte.

"Ihr werdet alle erwischt!"

Nach langwierigen Einvernahmen und mit der Beweislast konfrontiert zeigte sich der Schwede schließlich umfassend geständig. Seitens der Staatsanwaltschaft gelten die Ermittlungen damit als abgeschlossen. Mit der Beute hatte sich der Schwede seinen Lebensunterhalt, Fernreisen und Glücksspiel finanziert.

"Er hatte auch eine gehörige Portion Glück", kommentiert Kickl, dass der Kriminaltourist so lange unerkannt bleiben könnte. Aber auch das größte Glück könne Verbrecher nicht vor dem langen Arm des Gesetzes schützen. In Richtung möglicher Nachahmungstäter warnt Kickl: "Früher oder später werdet ihr alle erwischt!"

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