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Ist dieser Gehweg nur für Ultraschlanke gedacht?

Heute Redaktion
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In Rudolfheim-Fünfhaus (Wien) sorgt ein neuer Gehweg für Staunen, denn Fußgänger haben hier nicht wirklich viel Platz, um am Fahrradweg vorbeizugehen.

Auf der Linken Wienzeile in Rudolfsheim-Fünfhaus wurde bei der Fabriksbrücke der Fahrrad- bzw. Gehweg verbreitert und ausgebaut. Nun können Radler ganz entspannt die Route täglich nutzen.

Doch für Fußgänger ist der Platz kurz vor der Brücke dann doch etwas eng geraten. Diese haben nur einige Zentimeter Platz um zum Zebrastreifen zu kommen – außer sie queren den Radweg. "Heute"-Leser Franz machte ein Foto von der kuriosen Engstelle.

"Heute.at" fragte bei der Wiener Mobilitätsagentur nach, was es mit dem neuen Radweg auf sich hat. "Die Markierung und der schmale Abstand zu den Betonleitwänden dient als Abgrenzung bzw. zur Führung der Radspur. Fußgänger können diese Markierungen aber selbstverständlich jederzeit queren", so die Antwort.

ÖAMTC sieht keine "ideale Lösung"

Der Verlauf des Radweges erscheint dem ÖAMTC-Juristen Nikolaus Authried nicht ideal: "Der Radius ist wohl überdimensioniert, wodurch für das Queren der Fußgänger eine unnötig große Distanz entsteht."

Aufgrund der derzeitigen Dimensionierung des Radweges besteht laut Authried die Gefahr, dass Radler mit hohem Tempo fahren und dadurch die Unfallgefahr mit Fußgängern steigt. "Aus diesem Grund könnten auch Tempobremsen, etwa eine Aufdoppelung für den Radverkehr für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Die Lösung ist für den Fußgängerverkehr sicher nicht ideal."

Rechtlich gesehen können Fußgänger natürlich den Radweg queren. Sie haben den Radfahrern dabei aber Vorrang zu geben. Seitens des ÖAMTC wäre es daher wünschenswert, hier einen Zebrastreifen für Passanten einzusetzen. "Vielleicht wird dies aber auch noch umgesetzt", so der Jurist.