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Influencerin fälscht Trip nach Bali in Ikea-Filiale

Heute Redaktion
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Natalia Taylor will ihren Followern zeigen, wie einfach man Reisen auf Social Media vortäuschen kann. Dafür organisiert sie ein Foto-Shooting in einem Möbelgeschäft.

Auf Social Media kann alles gefälscht werden – das wollte die Influencerin Natalia Taylor ihren Followern beweisen. Dafür fasste sie den Plan, einen Trip nach Bali vorzutäuschen. Als Kulisse wählte sie eine Ikea-Filiale aus, weil dort verschiedene Szenerien so schön nachgebaut werden, wie Taylor findet.

Bilder bearbeitet

All dies dokumentiert sie auf ihrem YouTube-Kanal. "Ich will sehen, ob meine Follower mich bei diesem Fake erwischen oder nicht – wir haben doch so großes Vertrauen ineinander", sagt sie, um sich dann mit einer Kamerafrau ins Möbelgeschäft aufzumachen.

Dort wählt sie vier Sujets für ihr Fotoshooting aus. Als Erstes posiert sie mit einem alten Telefon vor einer Kunstpflanze. Dann lässt sie sich mit einer Champagnerflasche in einer Küchenausstellung ablichten und setzt sich in ein Gartenmöbel. Als Letztes fläzt sie sich in einer Badewanne mit Bademantel und Kopftuch. Im Hintergrund ist das bekannte Brückenbild von Ikea, Björksta genannt, zu sehen.

Hashtag Bali

Taylor gibt zu, dass ihre Bilder im Nachhinein bearbeitet wurden, um möglichst viele Hinweise auf die Fake-Ferien zu vernichten. Sie habe aber absichtlich einige Ikea-Etiketten in den Bildern gelassen, um ihren Followern die Chance zu geben, sie bei der Lüge zu erwischen. So ist beispielsweise auf dem zweiten Foto der Telefonserie in einem Spiegel deutlich das typisch längliche Etikett des Stuhls, auf dem Taylor sitzt, zu sehen.

Um ihre "Reise" noch glaubwürdiger zu machen, filmte die Influencerin auch kurze Clips, die sie später auf Instagram als Storys veröffentlichte. Nebst den selbst gedrehten Filmchen lud sie auch Footage anderer Reisender, die tatsächlich auf Bali gewesen waren, auf ihren eigenen Account.

Taylors Followern fiel der Fake nicht auf. Jedes Foto erhielt viele Herzen, Zusprüche und Tipps, was sie alles in Bali noch besuchen könnte. Dass kein einziges Foto von Taylor vor einer ikonischen Bali-Kulisse oder auch nur am Strand zu sehen ist, erschien niemandem verdächtig. Die Verortung der Instagram-Posts und der Bali-Hashtag reichten aus, um die Geschichte glaubwürdig zu machen.

Geo-Tag wird nicht gelöscht

"Ich fühle mich wie eine Lügnerin", sagt Taylor nach dem Experiment. Dennoch löst sie den Fake gegenüber ihren 300.000 Instagram-Followern in den falschen Posts nicht auf. Die Fotos sind nach wie vor mit dem Geo-Tag für Bali versehen. Auf ihrem YouTube-Kanal zählt Taylor aber beinahe 2 Millionen Subscribers. Auf dieser Plattform hat sie den Schwindel genauestens dokumentiert.

Taylor ist nicht die erste Influencerin, die absichtlich Ferien vortäuscht, um ihren Followern zu zeigen, wie einfach das ist. Die YouTuberin Gabbie Hanna tat beispielsweise im April so, als besuche sie das große Musikfestival Coachella in Kalifornien. Dabei schoss sie alle Fotos zu Hause. Sie hat 6,3 Millionen Follower auf YouTube und 3,6 Millionen auf Instagram.