Hitze, Dürre und Hochwasser

"Jahr der Extreme" – Schock-Bericht über unser Wetter

Temperaturrekorde, Trockenheit und Hitze sowie massive Überschwemmungen im Herbst – der "Klimastatusbericht" für 2024 verheißt für 2025 nichts Gutes.
Bernd Watzka
28.05.2025, 10:59

2024 war geprägt von Temperaturrekorden im Frühling, Trockenheit und Hitzewellen im Sommer sowie einem außergewöhnlichen Starkregenereignis mit massiven Überschwemmungen im Herbst, wie aus dem aktuellen österreichischen Klimastatusbericht hervorgeht.

Wärmstes Jahr der österreichischen Messgeschichte

Das Vorjahr zeigte demnach, dass "die Herausforderungen durch den Klimawandel nachhaltige Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen notwendig" machen. Der aktuelle Klimastatusbericht dokumentiert das mit Abstand wärmste Jahr der österreichischen Messgeschichte.

Weiters belegt der Bericht die bislang längsten Hitzeperioden sowie die höchste Zahl an Tropennächten. Enorme Niederschlagsmengen führten im September 2024 zu Überflutungen in weiten Teilen des Landes, die große Schäden verursachten.

"Spürbare Auswirkungen" der Klima-Erwärmung

Der Klimastatusbericht, alljährlich erstellt im Auftrag des Klima- und Energiefonds und der Bundesländer, verdeutliche auch für das vergangene Jahr "die spürbaren Auswirkungen der Klima-Erwärmung in Österreich". Dass durch die höheren Temperaturen auch die Wahrscheinlichkeit für extreme Niederschläge steigt, zeigte sich nachdrücklich im Herbst.

Ein Hochwasser infolge von Starkregen forderte sechs Todesopfer und sorgte für massive Zerstörungen an Gebäuden, Infrastruktur und in der Landwirtschaft. Die Kosten dafür liegen in Milliardenhöhen.

Risiko für extreme Wetterereignisse steigt

Bundesminister Norbert Totschnig warnt: "Im aktuellen Klimastatusbericht lassen sich die Handlungsfelder ablesen, in denen wir mit Anpassungen effektiver ansetzen können. 
Denn das Risiko für extreme Wetterereignisse steigt und damit die Gefahren für Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt.

"Klimaschutz ist Katastrophenschutz" und sichere "unsere Lebensgrundlagen wie auch die Gesundheit der Österreicher", so Totschnig.

„Der Klimawandel fordert uns alle heraus. Um uns möglichst gut zu rüsten und angesichts aller Bedrohungen handlungsfähig zu bleiben, müssen wir an einem Strang ziehen.“
Sara SchaarVorsitzende der Konferenz der Landesklimaschutzreferenten

Alle müssen "an einem Strang ziehen"

Sara Schaar von der Konferenz der Landesklimaschutzreferenten: "Das vergangene Jahr brachte neuerlich Temperaturrekorde, gleichzeitig haben Unwetter, Hagel und Überflutungen die Bevölkerung in Atem gehalten. Der Klimawandel fordert uns alle heraus", so die Landesrätin.

"Um uns möglichst gut zu rüsten und angesichts aller Unsicherheiten und Bedrohungen handlungsfähig zu bleiben, müssen wir an einem Strang ziehen. Über Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg", fordert Schaar.

Zusammenfassung des aktuellen Berichts

Klimastatusbericht 2024: Ergebnisse & Ereignisse im Überblick

  • Die Durchschnittstemperatur in Österreich lag 2024 bei +8,8 Grad. Das Vorjahr war damit das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Abweichung von +3 Grad gegenüber dem Klimamittel 1961 bis 1990. Besonders ungewöhnlich war die Temperaturabweichung im Februar, die +6,6 Grad betrug.
  • Darüber hinaus wurde schon in der ersten Aprilhälfte die 30-Grad-Marke überschritten – so früh wie noch nie im Jahresverlauf.
  • Die Pflanzenwelt begann dieses Jahr früher als üblich zu blühen, gleichzeitig gab es im April einen Kaltlufteinbruch und Spätfröste.
  • Diese Kombination sorgte für enorme Schäden in Obst- und Weinbaukulturen und verursachte Kosten von 56 Millionen Euro.
  • Der Sommer 2024 brachte eine Rekordzahl an Hitzetagen und die bislang längsten Hitzewellen. So lag die Temperatur in der Wiener Innenstadt an 52 Tagen bei mindestens 30 Grad.
  • Auch nachts kühlte es dort oft nicht allzu deutlich ab und mit 53 Tropennächten (das sind Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt) wurde ein neuer Rekordwert erreicht.
  • Österreichische Regionen unter 500 Meter verzeichneten 2024 im Mittel 90 Sommertage, das sind doppelt so viele wie im Durchschnitt.
  • Nach den Trockenperioden im Sommer mit wenig Regen und gelegentlichen Gewittern gab es im September so viel Niederschlag wie nie zuvor in der Messgeschichte.
  • In Niederösterreich fiel von 10. bis 16. September die vierfache Menge an Regen, die normalerweise im ganzen Monat auftritt. Heftige Überflutungen waren die Folgen. Sechs Menschen starben, tausende mussten evakuiert werden. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört und auch die Stromversorgung sowie Straßen und Brücken wurden stark beschädigt. Überschwemmte Felder sorgten in der Landwirtschaft für Schäden in Millionenhöhe.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 28.05.2025, 12:28, 28.05.2025, 10:59