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Jüdische Kinder auf dem Fußballplatz beschimpft

Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland: Beim Sport werden schon Kinder mit anti-jüdischen Parolen beschimpft.

Heute Redaktion
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Alon Meyer ist besorgt über den Hass auf Juden.
Alon Meyer ist besorgt über den Hass auf Juden.
Bild: picturedesk.com

Seit US-Präsident Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hat, mehren sich die Proteste gegen den jüdischen Staat. Am vergangenen Freitag versammelten sich hunderte Muslime in Berlin, unweit vom Holocaust-Mahnmal entfernt - und riefen "Tod Israel". Bei der Demonstration wurde auch eine Israel-Flagge verbrannt. Die antisemitischen Vorfälle sind aber keine Einzelfälle.

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Nun meldet sich Alon Meyer zu Wort, Präsident von Makkabi Deutschland, dem Dachverband jüdischer Sportvereine, zu Wort. Er gibt an, dass der Antisemitismus nichts neues sei. Immer wieder müsste er Vorfälle melden. Wirkliche Konsequenzen sollen aber nur selten gezogen worden sein.

Meyer gesteht aber auch, dass er nicht jede Anti-Juden-Äußerung anzeigt. Es wären sonst einfach zu viele.

"Kinder haben Angst"

Gegenüber der "Bild" erzählt er: "Leider wird dann mitunter argumentiert, dass auch unsere Spieler aggressiv waren. Klar: Sportler sind keine Lämmer. Aber es ist doch etwas anderes, wenn man 'Du Idiot' brüllt, als wenn von 'Vergasen' die Rede ist. Das darf in Deutschland doch nicht passieren, dass so etwas als normale Beschimpfung abgetan wird."

Ganz schlimm würde es Kinder treffen. Laut Meyer machen auch hier die Eltern gegnerischer Vereine keinen Halt und beschimpfen den Nachwuchs mit antisemitischen Parolen. "Ich erlebe Kinder, die ganz klar sagen: Ich spiele nicht, weil ich Angst habe", meint er.

(slo)

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