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Jung-Veilchen schießen sich ins Achtelfinale

Heute Redaktion
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Die U19-Auswahl der Wiener Austria hat sich ins Achtelfinale der UEFA-Youth-League vorgekämpft. Zum Abschluss der Fußball-Champions-League für Nachwuchsteams holten die Jung-Violetten mit einem 2:1 (1:1) gegen Zenit St. Petersburg am Mittwoch den erhofften Heimsieg.

Nach Zenits Führung durch Pawel Dolgow in der 12. Minute traf Peter Michorl fünf Minuten später zum Ausgleich. Nikola Zivotic erzielte schließlich in der 70. Minute das umjubelte 2:1. Beachtliche 2.867 Zuschauer fanden sich in der Generali Arena ein, darunter auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller. Die Runde der besten 16 wird im Frühjahr in einem K.o.-Spiel ausgetragen. Die Auslosung erfolgt am 16. Dezember.

Der Gruppensieg ging mit 13 Punkten an Atletico Madrid, dass den FC Porto mit 3:2 schlug. Die Wiener holten mit elf Zählern den zweiten Platz, der zum Aufstieg reichte.

Freudentränen

Nach Schlusspfiff feierte die Mannschaft von Trainer Herbert Gager, der Freudentränen vergoss, ausgelassen auf dem Spielfeld. Zenit hatte den Austrianern zuvor alles abverlangt, die Russen präsentierten sich zum Glück für die Veilchen aber vor dem Tor als zu ineffektiv. Torhüter Osman Hadzikic erwies sich auch als starker Rückhalt.

Dolgow schoss Zenit zunächst nicht unverdient in Führung, Michorl bewies jedoch im Anschluss an einen Eckball mit einem platzierten Flachschuss ein gutes Auge. In der zweiten Spielhälfte verhinderte Hadzikic zunächst zweimal im direkten Duell die neuerliche russische Führung, ehe sich die Austria für ihre Leistungssteigerung durch Zivotic belohnte.

Zusammengewürfelte Truppe

Der Erfolg der Austria kommt überraschend, waren die Violetten in Anbetracht der iberischen Gegner als Außenseiter gestartet. Da die Austria kein eigenes U19-Team hält, wurden Spieler der Amateure mit Akteuren der U18-Auswahl zusammengewürfelt. Ausgerechnet hatten sich die Verantwortlichen deshalb wenig.

Nach einem 3:0 gegen Porto zum Auftakt entwickelte sich laut Trainer Gager aber eine gewisse "Eigendynamik". "Wir sind im Schnitt ein Jahr jünger, das ist in diesem Altersbereich nicht zu unterschätzen. Dass wir mithalten können, ist keine Überraschung. Aber durch den Sieg hat die Mannschaft Blut geleckt und gesehen, dass mit Leistung mehr möglich ist", meinte Gager bereits am Tag vor dem Zenit-Spiel.

Schule nicht so wichtig

Dass die Youth League vor allem in Deutschland zwiespältig aufgenommen wird – moniert wird das Fehlen im Schulunterricht – können die Austria-Verantwortlichen jedenfalls nicht verstehen. "Wir sehen das entspannter. Die schulische Thematik ist für uns nicht gravierend, weil die Burschen trotzdem den Ehrgeiz an den Tag legen, das Versäumte nachzuholen", betonte Akademieleiter Ralf Muhr.

Bleibt die Frage, inwiefern die erfolgreichen Youngsters auch einmal bei den Profis zu sehen sein werden. Der als großes Talent Kapitän Horvath absolviert bereits Kurzeinsätze beim A-Team. "Die Plätze sind limitiert, es ist nicht einfach. Spieler der Kampfmannschaft zu sein ist ein großer Schritt, das sind schon noch ein paar Stufen", betonte Gager.

Muhr ist der Überzeugung, dass der eine oder andere Akteur bereits in der Bundesliga spielen könnte. So müsse man sich überlegen, ob es durch ein Leihgeschäft mit einem kleinen Verein nicht die Chance auf Spielpraxis für die violetten Juwelen gebe.
Austria Wien - Zenit St. Petersburg 2:1 (1:1)

Wien, Generali-Arena, 2.867 Zuschauer

Tore: Michorl (17.), Zivotic (70.) bzw. Dolgow (12.)

Austria-Aufstellung: Hadzikic – Gluhakovic, Widni, Blauensteiner, Jonovic – Zlatkovic, Michorl – Zivotic (91. Cancola), Horvath, Prokop (84. Endlicher) – Grubeck (69. Kvasina)

APA/red