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Kampf-Drohnen schießen Öl-Pipeline in Brand

Die Lage am Arabischen Golf spitzt sich dramatisch zu: Drohnen haben eine Ölpipeline in Saudi-Arabien angegriffen.

Heute Redaktion
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Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco habe aus Sicherheitsgründen den Betrieb der Ost-West-Pipeline eingestellt, über die Öl aus der Ostprovinz in den Hafen Janbu am Roten Meer transportiert wird, teilte Saudi-Arabiens Energieminister Chalid al-Falih am Dienstag mit. Durch den Angriff um 6.00 Uhr früh sei an einer der angegriffenen Pumpstationen ein Feuer ausgebrochen und großer Sachschaden entstanden.

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage, nachdem auch aus den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Sabotageakte an Öltankern gemeldet worden waren. Das seien nicht nur Angriffe auf Saudi-Arabien, sondern auf die Sicherheit der Öltransporte in der gesamten Welt, so der Energieminister. Die Ölpreise legten nach der Nachricht etwas zu.

Huthi-Rebellen schuld?

Für den Angriff könnten die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen verantwortlich sein. Sieben Drohnen hätten am Dienstag Angriffe gegen wichtige Ziele in Saudi-Arabien ausgeführt, berichtete die jemenitische Zeitung Al-Masirah mit Verweis auf Militärkreise. Das Medienunternehmen steht unter Kontrolle der Huthi-Rebellen. Demnach habe es sich um Vergeltung für die kontinuierlichen Angriffe Saudi-Arabiens gegen den Jemen gehandelt.

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Im Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition auf der Seite der international anerkannten Regierung des Landes gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Diese hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordjemens eingenommen.

Oder doch der Iran?

Ein US-Regierungsvertreter, der mit den Geheimdiensten am persischen Golf vertraut ist, sagte hingegen, Hauptverdächtiger bezüglich der Sabotageakte sei der Iran. Den USA lägen aber keine eindeutigen Beweise vor.

Die Emirate und Saudi-Arabien hatten bereits am Montag "Sabotageakte" gegen Tanker und Handelsschiffe vor der Golfküste der Emirate beklagt. Die Urheber benannten beide Regierungen nicht. Den Angaben zufolge sollen sich die Sabotageakte gegen zwei Öltanker aus Saudi-Arabien und zwei weitere Schiffe aus den Emiraten und Norwegen gerichtet haben.

Die Straße von Hormus

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind Verbündete der USA und beide mit dem Iran verfeindet. Der Iran hat wiederholt mit der Sperrung der Meerenge von Hormus gedroht, sollte es zu einer Konfrontation mit den USA kommen. Durch dieses Nadelöhr, das an der schmalsten Stelle nur 37 Kilometer breit ist, wird Öl aus den irakischen und kuwaitischen Ölfeldern transportiert. Sie machen rund 20 Prozent der weltweiten Öltransporte aus.

(red)