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Rettungsgasse versagt: Helfer mussten laufen

Heute Redaktion
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Ein schwerer Lkw-Unfall auf der Autobahn A3 bei Bonn hätte beinahe Menschenleben gekostet – weil die im Stau stehenden Fahrzeuge keine Rettungsgasse gebildet haben.

In der Nacht auf Freitag kollidierte ein Sattelschlepper mit einem anderen weiteren Lkw auf der deutschen A3 bei Bonn. Beide Schwerfahrzeuge waren umgekippt und blockierten die gesamte Richtungsfahrbahn. Ein 40-Tonnen-Sattelauflieger hatte sogar die Lärmschutzwand der Autobahn durchbrochen.

"Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person" lautete das Alarmstichwort für die Freiwillige Feuerwehr. Doch was die Einsatzkräfte bei ihrer Fahrt zum Unfallort erlebten, macht fassungslos.

Die Rettungsgasse hatte in weiten Teilen versagt, zahlreiche Fahrzeuge blockierten den Weg. Rund 300 Meter vor der Unfallstelle mussten die Helfer ihre Feuerwehrfahrzeuge verlassen und zu Fuß zu den verunfallten Sattelschlepper vordringen, weil mit den Fahrzeugen zunächst kein Durchkommen war.

"Rettungsgassen retten Leben"

Die Ehrenamtlichen hatten sogar überlegt noch eine weitere Feuerwehr zu alarmieren und diese über die Gegenfahrbahn anrücken zu lassen. Weil beide Fahrer zwar mittelschwer verletzt, aber nicht in den Wracks eingeklemmt waren, wurde darauf verzichten. Die Unfallopfer konnten nach rettungsdienstlicher Versorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.

"Wären die Verletzungen der Fahrer lebensbedrohlich gewesen, so hätte die mangelhafte Rettungsgasse heute ein Menschenleben kosten können", beklagt ein Sprecher der Feuerwehr und appelliert an alle Autofahrer, doch den Weg freizumachen. "Rettungsgassen retten Leben."

Die Bereinigung der Unfallstelle und Sperre der Autobahn dauerte bis in die Morgenstunden. Insgesamt standen 80 Männer und Frauen der Feuerwehr Sankt Augustin im Einsatz.

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