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Pilz verursacht Bananen-Krise in Europa

Die Bananen-Ernte ist gefährdet. Schuld daran sind aggressive Pilze, die erstmals ein Anbaugebiet in Südamerika erreichen.

Heute Redaktion
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Der hochaggressive Bananen-Pilz TR4 schlug im Juni bereits das erste Mal zu. Damals bedrohte er Bananenplantagen in Kolumbien. Nun breitet er sich immer weiter aus.

Der Pilz greift dabei ausgerechnet die Bananensorte Cavendish an, die 95 Prozent des weltweiten Bananenhandels ausmacht. Und: Der Schädling ist gegen Pflanzenschutzmittel resistent. Befallene Pflanzen müssen niedergebrannt werden.

Kolumbien hat deswegen bereits den nationalen Notstand ausgerufen. Und auch in Europa wird die Branche bereits nervös: Der deutsche Fruchthandels-Verband schlug in der Zeitung "Bild" Alarm: "Man wird den Verlauf dieser Seuche nicht aufhalten können – das hat noch niemand geschafft!" Für Menschen ist der Pilz, der auch als Panama-Krankheit bekannt ist, nicht gefährlich.

Bereits einmal ist eine Bananensorte wegen eines ähnlichen Pilzes ausgestorben: Bevor Cavendish die Welt eroberte, dominierte die Sorte "Gros Michel" den Markt. Die Sorte galt als süßer und aromatischer als Cavendish – gegen den Schädling hatte sie jedoch keine Chance. Heute existiert der "Dicke Michael", wie die Sorte auf Deutsch heißt, nur noch im Kongo und einigen Inseln wie Saint Lucia, die von der Epidemie verschont geblieben waren. (GA)

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