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Können sich Katzen mit Corona infizieren?

Heute Redaktion
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Eine Studie zeigt, dass es möglich ist, dass sich Katzen mit dem Coronavirus infizieren. Es ist jedoch relativ unwahrscheinlich und im Verlauf ohne Symptomatik.

Die Frage, die sich viele Tierbesitzer wohl gerade stellen: Kann sich mein Haustier mit Corona anstecken? Im Falle von Katzen kursieren seit Ausbruch der Pandemie immer wieder Berichte von infizierten Tieren in den Medien. Jedoch handelt es sich dabei um (nicht immer offiziell bestätigte) Einzelfälle. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Katze mit dem Virus infiziert, ist vorhanden, aber äußerst gering. Dafür müssen bestimmte Bedingungen erst eintreten, damit das überhaupt möglich ist, wie eine neue Laboranalyse beweist.

Die Studie, die in Kooperation von Virologen mit Veterinärmedizinern um Bu Zhigao von der Chinese Academy of Agricultural Sciences enstand, illustriert nun erstmals diese Möglichkeit. Jedoch fehlt ihr bisweilen ein Gutachten. Bei Testungen im Labor zeigte sich, dass Katzen anderen Artgenossen das Virus übertragen konnten, dabei aber keine oder geringe Krankheitssymptome aufwiesen.

Eine gezielt konstruierte Laborsituation mit extrem hoher Dosis

Nur mit der Verabreichung einer hohen Dosis des Virus direkt über die Atemwege schafften es die Wissenschaftler, die Katzen zu infizieren. Fünf Katzen bekamen eine Probe durch die Nase verabreicht. Bei allen Katzen zeigte sich nach einiger Zeit, dass die Produktion von Antikörpern erfolgte. Bei zwei Tieren konnte man infektiöse Viren in den oberen Atemwegen finden. Die körperlichen Reaktionen auf das Virus waren durchwegs nicht bis wenig vorhanden. Eine Katze von vielen, die in der Nähe gehalten wurden, wies später ebenfalls Virus-RNA auf.

Gegenüber »Nature« mahnte die Virologin Linda Saif von der Ohio State University in Wooster davor, dem Ergebnis zu viel Bedeutung beizumessen: Immerhin sei es eine Laborstudie, wo Tiere absichtlich mit hohen Dosen angesteckt wurden. Deswegen kann man daraus keinerlei Schlüsse auf den Alltag zulassen. Zudem hatte sich nur eine Katze aus dem Umfeld weiter angesteckt, die Verbreitungswahrscheinlichkeit zwischen den Tieren scheint also gering zu sein. Um eine konkrete Aussage über das Anssteckungsrisiko machen zu können, bräuchte es demnach weitere Tests.

Frettchen sind gute Viren-Träger

Das Forscherteam untersuchte parallel dazu die Übertragungswege bei anderen Tieren. Das Ergebnis: Frettchen lassen sich leicht anstecken, jedoch ebenfalls ohne schwere Erkrankungen oder gar Todesfälle. Weil bekannt ist, dass Frettchen gegenüber Viren eine hohe Affinität aufweisen, werden sie bei Grippeanalysen eingesetzt. Hunde, Enten, Schweine und Hühner scheinen wenig empfänglich für das Coronavirus zu sein. Die Frage, die die Studie aber nicht beantwortet, ist, ob Katzen das Virus auf den Menschen übertragen können.