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Kühbauer: "Müssen die Fans zurückgewinnen"

Heute Redaktion
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Dietmar Kühbauer "brennt" auf seine erste volle Saison als Trainer von Rapid. Was sich verbessert hat, wer noch kommen soll und wo Salzburg enteilt ist.

Als Spieler genießt er bis heute in Wien-Hütteldorf Legendenstatus. Als Trainer führte er die "Grün-Weißen" in der Vorsaison nach seinem Amtsantritt im Oktober immerhin zu Platz eins im Abstiegs-Playoff, ehe er in der Europacup-Quali mit seiner Elf an Sturm Graz scheiterte.

Jetzt steht Dietmar Kühbauer vor seiner ersten kompletten Saison als Cheftrainer des Rekordmeisters. "Ich bin ganz zufrieden, weil wir wirklich Dinge verbessert haben. Das war auch notwendig. Wir sehen aber, dass wir vom körperlichen Bereich her weiter sind", blickt der 48-jährige Burgenländer im "APA"-Interview auf die ersten Trainingswochen zurück und erzählt, woran in der Saisonvorbereitung gefeilt wurde: "Wir haben versucht, das Spiel etwas schneller zu machen. Variabel und schneller in die Spitze, weniger dieses Ballbesitzspiel, dieses Totspielen mit dem Ball. Wir haben dann zwar 30 Tore geschossen, aber trotzdem hätten wir noch 15 mehr schießen müssen."

Für die neue Saison hat Kühbauer mit seinem Team neben der altbekannten 4-2-3-1-Aufstellung auch ein 3-5-2-System einstudiert. "Wir haben wirklich intensiv daran gearbeitet", schildert er und gesteht, wie sehr ihn der Wechsel von Boli Bolingoli zu Celtic Glasgow schmerzt: "Der wäre in diesem System eine Rakete gewesen."

Ein Ersatz für Bolingoli wird noch gesucht, ebenso ein weiterer Stürmer. Sasa Kalajdzic hätte Kühbauer "getaugt" – doch der Ex-Admiraner schloss sich für 2,5 Millionen Euro Ablöse lieber dem deutschen Bundesliga-Absteiger Stuttgart als Rapid an. "Ist Rapid an einem Spieler dran, wird er gleich um Welten teurer", so Kühbauer. "Ich habe mir gedacht: Na bumm, wie schnell das geht. Der schläft zweimal und steigt um ein paar Hunderttausend im Wert."

Eine Transferphilosophie wie bei Meister Salzburg kann sich Kühbauer im Westen Wiens nicht vorstellen. "Salzburg kauft Teenager und fährt gut damit. Sie haben viele Spieler geholt und wenn zwei aufgehen, ist es super. Aber Adeyemi hat mit 16 Jahren drei Millionen Euro gekostet", erzählt er und sagt den "Bullen" auch gleich den Kampf an: "Zu sagen, dass Salzburg von Haus aus wieder Meister wird, wäre ein ganz falsches Signal für alle in dieser Liga."

Helfen soll dabei der "12. Mann" auf den Rängen: "Wir haben das Publikum. Das müssen wir zurückgewinnen. Die Leute mitzunehmen, ist unsere größte Stärke. Wenn wir gut spielen, kommen die Leute. Und wenn wir einen schlechten Tag haben, helfen sie uns. Das ist dann schon eine Waffe."

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