Welt

Las Vegas verbietet Schlafen auf der Straße

Die Glücksspiel-Metropole Las Vegas verhängt künftig eine Geldstrafe von 1.000 Dollar, wenn jemand auf der Straße schläft.

Heute Redaktion
Teilen
In der US-Casino-Metropole Las Vegas ist es ab sofort bei Strafe verboten, auf der Straße zu schlafen. Kritiker sehen eine zynische Gesetzgebung gegen Obdachlose.
In der US-Casino-Metropole Las Vegas ist es ab sofort bei Strafe verboten, auf der Straße zu schlafen. Kritiker sehen eine zynische Gesetzgebung gegen Obdachlose.
Bild: picturedesk.com

Angesichts einer wachsenden Zahl von Obdachlosen hat die US-Casino-Metropole Las Vegas ein umstrittenes Gesetz erlassen, das Schlafen auf der Straße mit hohen Geldstrafen oder sogar Haft bestraft.

Am Sonntag tritt das Verbot in Kraft, die Strafen sollen ab Februar 2020 verhängt werden. Sie reichen von einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Dollar (umgerechnet etwa 900 Euro) bis zu sechs Monaten Haft.

Die Regelung gilt für Wohngebiete von Las Vegas und das Stadtzentrum, aber nicht für den "Strip", die berühmte Casinomeile der Stadt im Bundesstaat Nevada. Das Gesetz soll nicht an Tagen angewendet werden, an denen die Obdachlosenheime der Stadt voll sind.

"Armut ist kein Verbrechen"

Das Gesetz stößt trotzdem auf heftigen Protest. Wie örtliche Medien berichteten, demonstrierten während seiner Verabschiedung am Mittwochabend Kritiker vor dem Rathaus. Sie riefen "Unterkünfte, nicht Handschellen" und hielten Schilder mit Aufschriften wie "Armut ist kein Verbrechen" in die Höhe.

Auch aus anderen Teilen der USA wurde Kritik laut, darunter von mehreren Präsidentschaftsbewerbern der Demokraten. Die Bürgermeisterin von Las Vegas, Carolyn Goodman, verteidigte die Maßnahme. Das Verbot sei notwendig, da Las Vegas in besonderem Maße vom Tourismus abhängig sei. Außerdem werde auf diese Weise "die Gesundheit und Sicherheit der gesamten Gemeinde" geschützt.

;