Leser

Mieter warten seit Juni auf Sanierung von Feuer-Haus

Im Juni brannte in Wien-Donaustadt eine Gemeindebau-Wohnung komplett aus. Seitdem warten die Bewohner vergeblich auf die Sanierung.

Marlene Postl
Teilen
Im Gemeindebau Oberdorfstraße brannte es im Juni.
Im Gemeindebau Oberdorfstraße brannte es im Juni.
Leserreporter

Bis heute leiden die Bewohner des Gemeindebaus in der Oberdorfstraße unter den Folgen des verheerenden Brandes, der sich im Juni ereignet hat. Die Bewohnerin der Brand-Wohnung verstarb. Drei Menschen wurden wegen des Feuers hospitalisiert, fünf weitere vor Ort betreut. Aber die Mieter können den Vorfall nicht einfach hinter sich lassen. Seit Monaten lässt die zuständige Stelle bei Wiener Wohnen mit einer Sanierung auf sich warten. 

"Es war eine Höllennacht", erzählt Anrainer Sebastijan der "Heute". Die Gemeindebau-Mieter würden gerne zu ihrem Wohn-Alltag zurückkehren, aber die verkohlte Wohnung bleibt unberührt und erinnert stets an den Brand. "In der Stiege wohnen drei Kinder. Alle leiden unter dem unglaublichen Rauchgeruch. Man muss ständig lüften, um es auszuhalten." 

Wiener Wohnen reagierte nicht auf Anrufe

Durch die Flammen wurde nicht nur die ausgebrannte Wohnung selber, sondern auch die Fenster und der Balkon der nähesten Nachbarin beschädigt. Jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, würde sie sich wünschen, dass die Dichtungen erneuert werden. Doch Wiener Wohnen zeigt keine Reaktion. 

"Wir haben schon mehrmals mit ihnen telefoniert. Sie sagen nur, sie finden niemand, der die Arbeiten verrichten kann. Als die Kabel beim Haustor geschmolzen sind und es nicht mehr aufging, wurde das repariert. Aber um die einzelnen Wohnungen kümmert sich keiner", erzählt Sebastijan. "Man hat uns gesagt, der Zuständige für den Fall wurde gekündigt und es gäbe jetzt jemand Neuen. Wer das sein soll, konnten wir aber nicht in Erfahrung bringen."

Bezirksvorsteher soll helfen

Jetzt hoffen die Bewohner des Gemeindebaus auf die Hilfe ihres Bezirksvorstehers Ernst Nevrivy. Er hat zwar keine unmittelbare Verfügungsgewalt über die zuständige Stelle, steht aber hinter den Bewohnern.

Auf Anfrage der "Heute" äußerte sich Wiener Wohnen-Unternehmenssprecher Stefan Hayden, dass Sanierungsarbeiten der betroffenen Wohnung erst veranlasst werden könnten, sobald das Verlassenschaftsverfahren in Zusammenhang mit dem Brand geklärt sei. Das Stiegenhaus sei bereits im Sommer gesäubert worden, eine umfassende Reinigung stehe nun bald bevor. Die Beleuchtung der Stiege und die Sicherheit der Bewohner sei jedenfalls gewährleistet.