Peinlich: ÖBB-Lokführer fahren an Stationen vorbei

Wie eine Auswertung der Zeitschrift "Eisenbahn Österreich" ergab, wurden zwischen 19. Mai und 21. Juni zehn Bahnhöfe in ganz Österreich von den jeweiligen Lokführern ausgelassen. Die Station in Purkersdorf wurde gleich zwei Mal innerhalb dieses Monats ignoriert (je einmal vom REX 1606 und REX 1605).

Ein Triebfahrzeugführer des REX 5587, der von Hörbranz nach Bludenz unterwegs war, ließ in der abendlichen Hauptverkehrszeit gleich zwei Stationen hintereinander aus. Weder in Ludesch (Ankunftszeit 17.56 Uhr) noch in Nüziders (17.58 Uhr) konnten die Passagiere ein- oder aussteigen.

Insgesamt waren fünf Regional-Express-Züge, ein Regionalzug sowie vier Schnellbahnen von den Vorfällen betroffen. Auf der Strecke zwischen Wien und St. Pölten wurde zweimal auf die Station "Purkersdorf Zentrum" vergessen, sowie einmal „Wien-Wolf in der Au" (Penzing) nicht angefahren.

ÖBB: "Vorfälle dieser Art halten sich in Grenzen"

Die ÖBB erklärten gegenüber dem "Kurier": "Auf derselben Strecke haben S-Bahn, Regionalzüge und Regionalexpress unterschiedliche Halte. Bei mehr als 4.000 Zügen pro Tag, halten sich Vorfälle dieser Art in sehr engen Grenzen. Präventiv finden periodische Schulungen statt. Kommt dieser seltene Fall dennoch vor, wird mit dem Verantwortlichen ein klärendes Gespräch geführt."

Neben den "vergessenen Stationen" gab es im Zeitraum Mai/Juni noch weitere skurrile Bahn-Vorfälle: So etwa schlief ein schwer alkoholisierter Fahrgast am WC ein und betätigte den Notruf. Nachdem der Lokführer ihm die Tür öffnete, urinierte der Mann vom Bahnsteig aus auf die S-Bahn-Garnitur.

Anfang Juni blockierte eine Kuhherde in Wörgl eine Bahn. Erst eine Polizeipatrouille konnte die Rinder verscheuchen. Der Zug war fast eine Stunde verspätet.

Am 18. Juni um 7.18 Uhr sorgte ein Lokführer aus Wiener Neustadt mit einem skurrilen Funk für Aufsehen. Er sei "soeben von fünf Waggons überholt worden". Der "Geisterzug" konnte gestoppt werden. (str)