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Obdachloser Bub (5) in Dublin erschüttert die Iren

Eine Hilfsorganisation für Obdachlose in Dublin teilte das Foto eines Fünfjährigen, der auf einem Stück Karton ein Abendessen zu sich nimmt.

Heute Redaktion
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Eine Hilfsorganisation für Obdachlose in Dublin postete das Foto eines fünfjährigen Buben, der auf der Straße isst.
Eine Hilfsorganisation für Obdachlose in Dublin postete das Foto eines fünfjährigen Buben, der auf der Straße isst.
Bild: Facebook

Das Facebook-Posting einer Hilfsorganisation für Obdachlose in der irischen Hauptstadt Dublin erschüttert derzeit das Netz. Die Organisation "Homeless Street Cafe" versorgt Obdachlose mit warmen Mahlzeiten. Darunter auch einen fünfjährigen Buben und seine Mutter.

Die Organisation postete ein Foto des Buben, den sie unter Wahrung seiner Identität "Sam" nennen auf Facebook. Zu sehen ist, wie der Fünfjährige auf einem Stück Karton sitzt und sein Abendessen aus einem Plastikteller isst.

Das Foto erschüttert nicht nur die Iren im Netz. "Dass so etwas in unserem Land noch möglich ist, ist eine Schande", so etwa eine empörte Reaktion.

Die Organisation hat erläutert, dass "Sam" und seine Mutter derzeit in einer Notunterkunft in Dublin leben. Weil dort aber das selbstständige Kochen verboten sind, kommen die beiden zum "Homeless Street Cafe" um eine warme Mahlzeit zu sich nehmen zu können.

Teuerste Mieten in Europa

Dublin hat seit Jahren ein riesiges Wohnraumproblem. Die irische Hauptstadt ist die Stadt mit den höchsten Mieten Europas. Für winzige Zwei-Zimmer-Wohnungen zahlt man oft 2.000 Euro Monatsmiete. Mieter sind Vermietern hilflos ausgeliefert.

Da die Mieten zusehends unleistbar werden und kaum neuer Wohnraum gebaut wird, landen immer mehr Menschen in der Obdachlosigkeit. Vergangenes Jahr standen etwa 50.000 Menschen allein in Dublin auf den Wartelisten für eine Sozialwohnung, berichtete damals die "Deutsche Welle".

2.850 Kinder obdachlos

Während dessen waren in Dublin im August diesen Jahres knapp 9.000 Menschen als obdachlos gemeldet, davon sind 2.850 Kinder. Viele von ihnen sind in Hotels oder in sogenannten "Familien-Hubs" untergebracht, die einfach überfüllte Notunterkünften sind – so auch "Sam" und seine Mutter.

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