Österreichs botanischer "Staatsfeind Nr. 1" sieht harmlos aus – fast wie eine zu groß geratene Dille. Doch wer dem Riesen-Bärenklau zu nahe kommt, riskiert schwere Verletzungen. Die Herkules-Staude, die ursprünglich aus dem Kaukasus stammt, gilt in Österreich als gefährlichste Pflanze des Landes.
Der invasive Riesen-Bärenklau breitet sich in Österreich seit Jahren rasant aus – vor allem entlang von Fluss- und Bachläufen, Wald- und Wegrändern. Er verdrängt heimische Pflanzen, bleibt bis zu 7 Jahre keimfähig und kann ganze Ökosysteme verändern. Er gilt als unausrottbar.
Fundorte der Staude sollten umgehend den Gemeinden oder Naturschutzbehörden gemeldet werden. In manchen Bundesländern gibt es bereits Meldeplattformen (z.B. Naturbeobachtung.at)
Warum ist der Riesen-Bärenklau so gefährlich? Weil sein Pflanzensaft phototoxisch ist – das heißt: Kommt er mit der Haut in Kontakt und trifft Sonnenlicht darauf, kann es zu Verätzungen, Blasenbildung und schweren Entzündungen kommen. In schlimmen Fällen bleiben Narben zurück – bei Augenkontakt kann es sogar zu Erblindung kommen.
Die britische Zeitung "Daily Mail" zeigte Fotos von Verbrennungen und eitrigen Blasen "so groß wie Golfbälle". In schweren Fällen können die Wunden zu bleibenden Narben führen, heißt es weiter.
Die Gefahr liegt im Pflanzensaft: In Kombination mit Sonnenlicht wirkt dieser phototoxisch – ein Kontakt reicht aus, um die Haut nachhaltig zu schädigen. Besonders betroffen sind spielende Kinder oder Hunde, die durchs hohe Gras streifen. Spritzer bei Schnittarbeiten können sogar mehrere Meter Abstand überwinden.
Die phototoxische Reaktion kann bereits 15 Minuten nach Hautkontakt erfolgen. Die Giftstoffe sind zudem "karzinogen (krebserregend) und teratogen (Missbildungen bei Embryonen verursachend)", so eine von der AGES veröffentlichten Studie.
So erkennst du die gefährliche Staude: Der Riesen-Bärenklau kann über vier Meter hoch werden, hat stark gezackte Blätter und weiße, tellerförmige Blütendolden (bis zu 80 Zentimeter Durchmesser). Seine dicken, hohlen Stängel haben rote Flecken. Er wird oft mit harmlosem Wiesen-Bärenklau verwechselt – das kann böse enden.
In Österreich und anderen Ländern Europas breitet sich die invasive Pflanze rasant aus – vor allem in feuchten Wiesen oder an Waldrändern, aber auch entlang von Flüssen, Wegen und Bahnstrecken. Experten raten: Nicht berühren, nicht schneiden, nicht verbrennen! Bei Kontakt sofort die Haut waschen und direkte Sonne meiden – bei Reaktionen sofort zum Arzt.
Fakt ist: Wird der Riesen-Bärenklau nicht bekämpft, kann er ganze Ökosysteme verdrängen – und deine Haut gleich mit. Wer ihn erkennt, schützt sich und seine Vierbeiner so gut er kann.