Österreich

Polizeieinsatz wegen Hund ohne Beißkorb in Autobus

Kuriose Szenen spielten sich in Maria Enzersdorf an der Bushaltestelle Josef-Leeb-Gasse ab.

Heute Redaktion
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Maria P. und ihre "Bluna" mussten raus.
Maria P. und ihre "Bluna" mussten raus.
Bild: VOR/Diesner, privat

Eigentlich wollte die ehemalige Tagesmutter Maria P. (45) mit ihrem Terrier-Mix "Bluna" bloß mit den Öffis nach Gießhübl fahren – und wurde deshalb zum Auslöser eines Polizeieinsatzes.

Was war passiert? Weil der Autobus der Linie 262 bereits bei der Haltestelle in der Josef Leeb Gasse in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) einfuhr, legten Maria P. und Hündin "Bluna" einen Gang zu, sprinteten zur Bustüre.

Frau sofort rausgeschmissen

"Ich hab' den Hund in die linke Hand genommen, in der rechten hatte ich das Geld für den Fahrschein und der Beißkorb war an der Tasche montiert", schildert die 45-Jährige gegenüber "Heute".

Nach dem Bezahlen des Tickets habe sie dem Hund den Maulkorb sofort umschnallen wollen, wie sie beteuert. Doch das dauerte dem Fahrer offenbar zu lange. "'Sofort aussteigen', hat er mir befohlen", ärgert sich die Frau, die sich daraufhin weigerte, den Bus zu verlassen. "Ich habe keinen Grund gesehen, auszusteigen. Ich hab' ja nichts gemacht", so die Hundebesitzerin.

Kein Beißkorb, kein Ticket

"Der Lenker hat der Dame gesagt, dass sie dem Hund den Beißkorb vor dem Betreten des Busses anlegen muss. Weiters hatte die Dame keinen Fahrschein für den Hund und auch keine Jahreskarte, mit der der Hund gratis befördert werden darf", rechtfertigt ÖBB-Sprecher Christopher Seif die Reaktion des Postbus-Chauffeurs.

Als der Fahrer damit drohte, die Polizei zu rufen, griff Maria P. selbst zum Hörer und meldete den Streit bei der Exekutive. "Die sind mit drei Einsatzfahrzeugen inklusive schusssicherer Westen gekommen", schüttelt P. den Kopf.

"Es handelt sich dabei um ballistische Gilets, die auch für den normalen Außendienst vorgesehen sind. Es handelt sich also um keine besondere Schutzausrüstung", versucht Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner indes zu beruhigen.

Fahrer nahm Frau nicht mit

Die Streitschlichter vor Ort – die Exekutive – konnten die Situation beruhigen. Mitfahren durfte Maria P. dennoch nicht. "Der Lenker hat den Polizisten gegenüber angemerkt, dass die Dame jetzt auch keine Karte mehr zu kaufen brauche, da sie aufgeregt war und er sich nicht sicher sei, ob sie sich bei der restlichen Kursfahrt an die Beförderungsbedingungen halten würde", so ÖBB-Sprecher Seif.

"Der Lenker hat die Mitfahrt verweigert, die Kollegen haben die Dame dann darauf aufmerksam gemacht, dass der Busfahrer entscheidet, wen er mitnimmt", heißt es seitens der Polizei.

Maria P. musste also auf den nächsten Bus warten. "Also ich habe für mich beschlossen, nicht mehr Bus zu fahren", ist die 45-Jährige nach dem Erlebnis sauer.