Österreich

Praxis des Anti-Asyl-Arztes ist nun ein Dönerladen

Heute Redaktion
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Verlor geld, Praxis und Posten: Thomas U.
Verlor geld, Praxis und Posten: Thomas U.
Bild: Denise Auer

Vor drei Jahren weigerte sich der Wiener Arzt Thomas U., in seiner Praxis Flüchtlinge zu behandeln. Es folgte Gerichtsverfahren und Skandale, nun gibt es Neues.

Thomas U. hatte 2016 öffentlich auf Facebook und bei seiner Praxis verkündet, keine Asylanten und Flüchtlinge behandeln zu wollen. Dadurch fiel er bei der Ärztekammer auf, sie untersagte ihm, weiterhin als praktischer Arzt tätig zu sein. Später verlor er seine Praxis, häufte offenbar große Schulden an und stand sogar wegen des Verdachts der Wiederbetätigung vor Gericht.

Nun meldet sich U. mit einer "Bilanz" wieder zu Wort. Er habe "vor 3,5 Jahren nach einem Raufhandel in meiner Kassenpraxis mit einem Tschetschenen, der meine Mitarbeiter und Patienten bedrohte" sich entschlossen, keine Asylwerber mehr zu behandeln. Außerdem empfinde er die Behandlung von Personen, "deren Identität nicht einmal festzustellen war, auf Kosten der österreichischen Krankenkassen zu behandeln (...) als Veruntreuung der Gelder der österreichischen Beitragszahler in die Krankenkassen".

"Als Neonazi denunziert"

Bei den nachfolgenden Geschehnissen äußert U. nun heftige Kritik: Er habe sich geweigert, seine Aussagen zurückzunehmen und habe deshalb "innerhalb weniger Wochen meine Krankenkassenverträge" verloren, sei von der Ärztekammer ausgeschlossen worden, habe ein lebenslanges Berufsverbot erhalten und sei politisch "als Neonazi denunziert" worden sowie wegen Wiederbetätigung verurteilt worden.

"Drei Jahre später wurde dieses Berufsverbot der Ärztekammer von den Gerichten als widerrechtlich aufgehoben. In der Zwischenzeit hatte ich meine Praxis – ist jetzt ein Dönerladen – verloren", berichtet U.

Sein Familienbesitz "wurde zur Tilgung meiner laufenden Privat-und Betriebskredite von der Bank eingezogen, wurde abgerissen und ich wurde mit dem Existenzminimum von der Republik pensioniert". So etwas mache der Staat "mit Leuten, die nicht konform gehen mit einem verbrecherischen, korrupten System", so U.