Österreich

Prozess um illegale Böller-Produktion beginnt

Heute Redaktion
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Ein 57-Jähriger und sein 29-jähriger Sohn starben im November 2014 bei der Explosion einer illegalen Böllerproduktion in Kapfenstein (Steiermark). Neun Personen müssen sich ab Mittwoch vor dem Gericht in Graz verantworten. Das Urteil soll am Freitag fallen.

 
Eine mächtige Explosion erschütterte am 17. November 2014 die steirische Stadt Kapfenstein. In einer illegalen Produktion von Feuerwerkskörpern kam es zu einer Detonation. Vater und Sohn starben in den Trümmern des Bauernhofes, wo illegal Böller gebaut wurden. 

Erst nach und nach kam ans Licht was sich in diesem Schuppen wirklich abspielte: Zumindest seit Februar 2014 soll einer der Toten und sein 35-jähriger Bruder Tausende Böller mit "absolut untauglichen Fertigungsmitteln" hergestellt haben; außerdem sollen teilweise ungeschulte Hilfskräfte die Pyrotechnik "dilettantisch" hergestellt haben.

Als die Herstellung der Böller im Privathaus des Mannes keinen Platz mehr hatte, wichen die Brüder auf einen Bauernhof aus. Am 17. November 2014 explodierten mindestens 25 Kilogramm Böller, glücklichen Umständen sei es zu verdanken, dass nicht weitere 175 Kilogramm Pyrotechnik in die Luft gingen, so der Ankläger. 

Einer der beiden Brüder und der Vater, der gerade in der Nähe war, starben sofort. Der 35-jährige Bruder erlitt leichte Verletzungen. Dieser muss sich mit acht weiteren Personen vor dem Gericht in Graz verantworten.