Coronavirus

Regierung bereitet Lockdown ab Montag vor – die Pläne

Vorbild Deutschland: Wie "Heute" erfuhr, wird auch bei uns bereits ab Montag (2.11.) das öffentliche Leben stark herunterfahren. Das ist der Fahrplan.

Heute Redaktion
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Sebastian Kurz wird die Maßnahmen am Samstag verkünden.
Sebastian Kurz wird die Maßnahmen am Samstag verkünden.
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Jetzt geht alles ganz schnell. Musste sich Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz Donnerstagnachmittag im Kanzleramt noch Kritik gefallen lassen, angesichts der angespannten Corona-Lage noch keine konkreten Maßnahmen zu präsentieren, scheint der Weg mittlerweile klar. Wie "Heute" erfuhr, bereitet die Bundesregierung bereits einen Lockdown vor. Es handelt sich dabei um die "Light"-Version, die auch Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Woche bereits verkündet hat.

Fahrplan zu "Lockdown light"

"Wir müssen massiv gegensteuern und Maßnahmen setzen", kündigte der Regierungschef an. Über die Details der Verschärfungen wolle man am Samstag im Rahmen einer Pressekonferenz informieren. Das ist der Fahrplan zu den neuen "Corona-Regeln" für Österreich:

Am Freitag  wird die Bundesregierung intensive Gespräche mit den Sozialpartnern – also Gewerkschaft und Wirtschaftskammer führen. Daran kann man schon ablesen, dass sehr vieles wieder heruntergefahren wird. Hilfszahlungen müssen akkoridert, der drohenden Massen-Arbeitslosigkeit proaktiv entgegengesteuert werden. Im Anschluss unterrichten Sebastian Kurz (VP) und Werner Kogler (Grüne) auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen über ihre Pläne.

Samstagvormittag versucht die Bundesregierung einen nationalen Schulterschluss bei der Bekämpfung der Pandemie zu erzielen. Die Opposition soll ins Boot geholt werden. Im Rahmen einer Videokonferenz werden auch die Landeshauptleute über die Maßnahmen in Kenntnis gesetzt.

► Danach wird die Bevölkerung über die neuen Maßnahmen informiert.

Montag Schon am Allerseelentag, dem 2.11., tritt der harte Schließungsplan – wie von "Heute" bereits angekündigt – in Kraft. Dauer: vorerst vier Wochen. Im Advent soll im besten Fall wie gewohnt Weihnachtsstimmung bei den Österreichern aufkommen können. Vorerst heißt es aber: Theater, Kinos, Fitnesscenter: Ab Montag alles geschlossen. Kontakte werden eingeschränkt, Amateursport verboten.

Was sich konkret ändern soll

Kultur-Shutdown: Schließen sollen – wie beim großen Nachbarn – Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks und Spielhallen.

Sport-Pause: Der Freizeitsport soll im November gestoppt, Sportanlagen und Schwimmbäder sollen ebenso dichtmachen wie Fitnessstudios.

Gastro-Sperrstunde: "Gastronomiebetriebe sowie Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen werden geschlossen", heißt es weiter. Nur der Außer-Haus-Verkauf soll erlaubt bleiben, das heißt: Home Delivery von Lieferdiensten bleibt erlaubt.

Friseure sollen – anders als beim "harten Lockdown" im Frühjahr weiter arbeiten dürfen; Nagel- und Tattoostudios hingegen nicht.

Therapien, sofern die Behandlungen medizinisch notwendig sind, also zum Beispiel Physiotherapien, bleiben weiter möglich.

Kein Homeschooling Anders als im März sollen Schulen vorerst weiter offenbleiben, auch die Oberstufe, hört "Heute".

Home-Office-Empfehlung, wo immer es möglich ist, soll künftig wieder von daheim gearbeitet werden.

"Das lassen wir nicht zu"

Kurz und  Experten warnten bereits am Donnerstag – hier wurde ein neuer Rekord mit 4.453 Neuinfektionen verzeichnet – vor einer Überforderung des Gesundheitssystems. Kehrt sich der aktuelle Corona-Trend nicht bald um, könnten Ende November die Intensivstationen bereits voll mit Covid-Patienten sein.Eine solche Überlastung des Gesundheitssystems hätte katastrophale Folgen. Das bedeute nicht nur, dass geplante Operationen verschoben werden müssten, sondern im Extremfall auch, dass Ärzte darüber entscheiden müssten, wer behandelt wird und wer im schlimmsten Fall zum Sterben verdammt wird – man spricht dann von einer sogenannten Triage. "Das ist eine Situation, die werden wir nicht zulassen", versichert der Bundeskanzler. "Wir wollen auch keine Situation, dass Patienten aus Österreich in anderen Ländern behandelt werden müssen, weil unsere Kapazitäten überlastet sind."

"Viele Länder mit Lockdowns"

Bei einem Videogipfel mit anderen EU-Ländern Donnerstagabend betonte Kurz, dass derzeit alle mit eine ähnliche Situation wären, abgesehen davon, dass "manche ein paar Wochen voran, manche ein paar Wochen zurück" seien. Nachsatz: "Aber wir haben schon viele Länder mit Lockdowns oder mit Lockdown-ähnlichen Zuständen."

Es sei daher nun eine gute Möglichkeit, in Austausch zu treten, "welche Maßnahmen wo wirksam waren, um hier bestmöglich abgestimmt vorzugehen", erklärte er. 

Donnerstagabend schaltete die Ampel-Kommission dann erstmals das gesamte Bundesgebiet auf Rot – nur noch wenige Bezirke sind mit mittlerem oder hohem Risiko auf der Landkarte (siehe unten) ausgewiesen.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com