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Robinson: The Journey im Test: Süßer Baby-T-Rex!

Wir wollen einen Teil des Fazits von Robinson: The Journey vorweg nehmen: Der Crytek-Hit ist einer der bisher überzeugendsten VR-Titel am Markt.

Heute Redaktion
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Warum das Spiel ein VR-Hit ist, das zeigen wir in unserem Spieletest, in dem wir in der Virtuellen Realität mit unserem witzigen Roboter-Berater und einem süßen Baby-T-Rex als Begleiter einen fremden Planeten erkundet haben.

Das deutsche Studio Crytek scheint schon, bevor es mit dem Action-Shooter Far Cry groß herauskam, von Dinos geträumt zu haben. In ersten Tech-Demos vor Jahren wurden urzeitliche Welten vorgestellt, doch erst mit dem Erscheinen der PlayStation VR scheint die Idee bereit zur Umsetzung gewesen zu sein. So gibt es gleich eine Überraschung. Unerwartet und äußerst positiv steht nicht wilde Ballerei, sondern eine tiefgründige Geschichte im Mittelpunkt.

Crytek verriet auch selbst, dass es ein Game abliefern wollte, das Elemente verbindet, die jedes Kind faszinieren und immer schon fasziniert haben - Science Fiction, Fantasy, Raumfahrt, futuristische Technik und urzeitliche Saurier. Doch nicht nur beim Themenaufbau werden kindliche Träumereien bedient, auch in Form der Spielfigur werden wir zurück in Kindheitstage versetzt. Robin heißt unser Titelheld, ein Bub, fast alleine in einer fremden Welt.

Etwas ging da gewaltig schief

Zur Story wollen wir aufgrund des Spielerlebnisses nicht allzu viel verraten. Klar ist, dass etwas ziemlich schiefgelaufen ist, dass wir in unserer Raumkapsel nicht mehr in gewohnter Umgebung sind, sondern abgestürzt am fremden Planeten Tyson III. Sei es wie es sei, wir halten uns in unserer kindlichen Abenteuerlust natürlich nicht an gute Ratschläge, unser Wrack nicht zu verlassen, und fangen auf eigene Faust an, nach menschlichen Kontakten zu suchen.

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Bereits zu Beginn haben wir zwar keine menschlichen, aber umso unterhaltsamere andere Begleiter auf unserer Planetenerkundung. Um uns herum schwebt die Robokugel Higs, die uns mit ihrer Künstlichen Intelligenz manchmal nützliche Ratschläge gibt, öfters aber amüsante Reaktionen zeigt. Passend zur Jurassic-Park-gleichen Oberfläche des Planeten ist unser zweiter Begleiter Laika, ein T-Rex-Baby, das uns (zum Glück noch nicht zum Fressen) gern hat.

Tatkräftige Hilfe bei der Urzeit-Suche

Das Trio ist perfekt, also geht es an die Erkundung der Ursache, warum wir mit unserer Raumkapsel aus dem Raumschiff Esmeralda geschossen wurden. Nebenher wollen wir auch den Verbleib der Esmeralda klären. Higs verlässt sich dabei eher auf dezente Hinweise zur weiteren Vorgehensweise bei kniffligen Passagen, wirklich hilfreich zeigt sich dagegen Laika. Der Baby-Dino kann wie ein Hundewelpe mit einigen Kommandos versorgt werden, etwa nach versteckten Trümmerteilen zu suchen oder mit dem beeindruckenden Schrei andere Dinos fernzuhalten.

Rudimentär Richtung No Man's Sky geht der Entdeckungspart in Robinson: The Journey. Man erkundet die Landschaften, scannt Lebensformen und nimmt sie in eine Datenbank auf. Auch beim anderen Teil, den Rätseln, spielt Action eine untergeordnete Rolle. Obwohl unser mitgeführtes Science-Fiction-Werkzeug neben dem Scannen auch Objekte bewegen kann, wird dies zum Zusammenbasteln von Energiequellen und behelfsmäßigen Pfaden und nicht für epische Schlachten gegen Riesensaurier benutzt.

Großartige Atmosphäre, manchmal hakt es

Beeindruckend zeigt sich die Welt von Robinson: The Journey dann, wenn man einfach herumwandert, sich der Größe der Riesensaurier weit unter deren mächtigen Körpern bewusst wird oder den aggressiven Raptoren und dem gigantisch brüllenden Tyrannosaurus Rex hilflos ausgeliefert ist. Stimmt, ein paar Kisten können wir zur Ablenkung werfen, wer zu langsam ist, ist aber Dino-Futter. Die Rätseleinlagen sind nett umgesetzt - vom Zusammenbauen eines behelfsmäßigen Windrades zur Stromversorgung bis hin zum Auslegen von Stromleitungen aus der Luftperspektive durch die Kameraaugen von Higs. Kopfzerbrechen werden sie aber nicht verursachen, dazu sind sie zu leicht und schnell gelöst.

Kleinere Schwächen offenbart Robinson beim Klettern, mit dem man immer wieder verschiedene Passagen überwinden muss. Dieses gestaltet sich so, dass man einerseits Klettersteige lange sucht, obwohl sie, wie sich nach minutenlanger Suche herausstellt, direkt neben einem im Schatten liegen. Andererseits wurde das Klettern zwar gut umgesetzt, indem die Hände im Spiel wie im realen Leben immer wieder umgreifen müssen, um nach oben zu kommen. Dabei kommt es leider aber auch vor, dass man sich mit den Schultertasten beherzt an einem Fels festkrallen will, die Hand aber einfach im Spiel abrutscht und Robin in den Tod stürzt. Was aber am meisten enttäuscht: Gesteuert wird mit dem Gamepad, nicht mit den Move Controllern. Wo, wenn nicht hier, wäre es geeigneter gewesen, die Sticks einzusetzen?

Fazit: Willkommen im Jurassic Park!

Grafisch ist Robinson: The Journey ein gewaltiges Abenteuer. Dinosaurier, aber auch die gesamte Umgebung, wurden extrem detailliert umgesetzt. Große Urzeitmücken schwirren lästig am Ohr herum, brechen Echsen aus dem Urwald, schieben sie vom größten Baum bis hin zu kleinsten Grashalmen die Natur realistisch zur Seite. Und atmet uns der angeblich kurzsichtige T-Rex ins Gesicht, während wir hoffentlich unentdeckt vor seinem riesigen Maul verharren, so kann man seinen heißen Atem fast real spüren. Die vielen positiven Effekte machen die kleinen Fehler des Titels mehr als wett.

Der Vergleich mit Jurassic Park kommt in unserem Fazit nicht von irgendwo. Wie im Film wird Bildgewaltiges mit Dinos geboten und auch die Story weiß zu unterhalten. Robinson: The Journey könnte für VR den Hit bedeuten, für den der Spielberg-Streifen 1993 auf den Kinoleinwänden gesorgt hat. Obwohl die Story, einmal durchgespielt, nur bedingt Wiederspielwert bietet, wird man sich wohl öfter als einmal durch das vier bis fünf Stunden lange Abenteuer bewegen, um die gewaltigen Dinos und die urzeitliche Umgebung zu bestaunen. Oder einfach deshalb, weil unser Dino-Baby so süß ist. (rfi)

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