Österreich

Rotenturmstraße: City stellt zehn Forderungen

Heute Redaktion
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Die Rotenturmstraße könnte zur Begegnungszone werden – so der Plan von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G). Die City stellt jetzt zehn Forderungen zur Neuplanung.

Im Juli stellte Vizebügermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) ihre Pläne zur "Rotenturmstraße Neu" vor. Die Straße solle zur "Flaniermeile für Gehende" werden, so der Vorstoß. Breitere Gehsteige, ein einheitlicher Bodenbelage, eine Neuordnung der Schanigärten und weniger Parkplätze sind geplant. Doch die Pläne stießen nicht bei allen auf positiven Anklang.

Kritik kommt etwa von City-Bezirkschef Markus Figl (ÖVP), der eine Einbindung des Bezirks fordert. "In der Rotenturmstraße gibt es eine Vielzahl an divergierenden Interessenslagen. Kaum ein Straßenzug wird so vielfältig genutzt, etwa durch Citybuslinien, Fiaker, Taxistandplätze viele Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Autofahrerinnen und Autofahrer. Daher ist es eine besondere Herausforderung hier sinnvolle Veränderungen durchzuführen. Diese können nur gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt werden", so Figl.

City-Chef Figl: "Menschen vor Ort in Planung einbeziehen!"

Jetzt prescht der Bezirk Innere Stadt mit zehn Forderungen zur "Rotenturmstraße Neu" vor – die in der Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission erhoben wurden. "Die Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission, in der alle Fraktionen vertreten sind, hat gemeinsame Forderungen zum Vassilakou-Projekt Rotenturmstraße formuliert. Allen voran, dass die Menschen vor Ort in die Planung einbezogen werden. Dass die MA 19 diese Punkte des Bezirks – mit dem Hinweis auf rechtliche Bedenken - nun nicht an die Teilnehmer am Vergabeverfahren mit der Bitte um Berücksichtigung weiterleitet, ist eine Fortsetzung des bisherigen Umgangs mit dem Bezirk bei diesem Projekt. Ich darf daher auf diesem Wege alle Teilnehmer auffordern, sich die Punkte der gewählten Vertreter der direkt betroffenen Bewohner gut anzusehen und sie in die jeweiligen Konzepte aufzunehmen."

Die zehn Forderungen der City zur Rotenturmstraße

Ziele wie mehr Platz für Fußgänger und Fußgängerinnen, die Schaffung von konsumfreien Aufenthaltszonen sowie die Neuordnung der Schanigärten sieht die City positiv. Die weiteren zehn Forderungen zum Planungsverfahren:

1. Es sind sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner, wie auch die lokale Wirtschaft noch vor der Juryentscheidung in die Planung einzubinden.

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2. Ausdrücklicher Wunsch ist, dass auch Bäume und andere Grün-Elemente sowie Trinkbrunnen eingeplant werden.

3. Der Bestand der Citybusse muss gewährleistet werden.

4. Der Planungsprozess Rotenturmstraße möge mit bestehenden Planungen wie Schwedenplatz sowie Alte Post/Postgasse abgestimmt werden. Es möge dabei auch die parallel laufende Planung für das Gesamtverkehrskonzept Innere Stadt berücksichtigt werden.

5. Die Verkehrsorganisation der Rotenturmstraße soll nicht nur den PKW-Verkehr, sondern auch den Lieferverkehr, Ladezonen, Stellplätze für Bewohnerinnen und Bewohner, Radverkehr, Zu-Fuß-Gehende, Gruppen von Touristinnen und Touristen, Citybusse, Fiaker und Taxis berücksichtigen.

6. Es braucht eine Lösung, die die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gewährleistet, es bedarf der Kreuzungspunkt Hauptradroute und Flaniermeile im Bereich Lugeck.

7. Bei der Neuordnung der Schanigärten im Plangebiet möge darauf geachtet werden, dass das Ausmaß sich in Summe nicht vergrößert. In Einzelfällen wird eine Verkleinerung von der City nicht ausgeschlossen.

8. Die Ziele des noch zu erstellenden Nutzungskonzepts mögen flankierend von baulich-gestalterischen Maßnahmen begleitet werden.

9. Die Planung der Rotenturmstraße darf nicht auf Kosten der Umsetzung der Erneuerung im Bereich Schwedenplatz bis Morzinplatz gehen.

10. Es möge die Finanzierung des Projekts geklärt und dargelegt werden.

Figl: "Handlungsbedarf steht außer Frage"

Es stehe "außer Frage, dass es in der Rotenturmstraße durchaus Handlungsbedarf gibt. Aber das darf nicht über das Knie gebrochen werden. Es braucht eine seriöse Planung. Die Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission ist sich einig, dass eine seriöse Bürgerbeteiligung entscheidend ist. Das ist mit dem aktuellen Zeitplan aber nicht machbar", so Figl.

(mag)