Politik

Ex-Kern-Berater Fußi muss vor Gericht

Rudi Fußi - ehemaliger Berater von Ex-Kanzler Kern - muss sich jetzt wegen seiner Verwicklung in die Silberstein-Causa vor Gericht verantworten.

Heute Redaktion
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Rudi Fußi muss sich ab Oktober vor Gericht verantworten.
Rudi Fußi muss sich ab Oktober vor Gericht verantworten.
Bild: picturedesk.com

"Egal, was dir die ÖVP dafür gegeben hat. Ich gebe dir das Doppelte und sorge dafür, dass dir rechtlich nichts passieren wird" - Diese und weitere SMS des damals noch engen SPÖ-Mitarbeiter Rudi Fußi haben jetzt ein juristisches Nachspiel. Fußi soll im Zuge der Silberstein-Causa massiven Druck auf die SP-Mitarbeiterin Anna J. ausgeübt haben, wohl weil vermutet worden war, dass Frau J. der ÖVP bezahlt Informationen über den SP-Wahlkampf zukommen habe lassen.

Bedrohte Fußi mutmaßliche VP-Informantin?

„Sie (die SPÖ, Anm.) haben deine Telefonprotokolle. Und klagen dir den Arsch weg. Anna, beweg dich. Sie werden nie eine Ruhe geben. Morgen Deal oder ich kann dir nicht mehr helfen", so Fußi in weiteren SMS an die SP-Mitarbeiterin. Die Kronen-Zeitung mutmaßt in diesem Zusammenhang, dass Fußi Panik bekommen haben, nachdem sich herausgestellt hatte, dass J. auch seine privaten E-Mails an die ÖVP und diverse Medien verkauft hatte. Fußi legte aber noch nach: „Du kommst da auch nimmer raus. Du bist die Einzige, die alle Mails bekommen hat. Glaub mir, so ein Leben willst nicht führen. Oder glaubst du, die Partei lässt dich in Ruhe, wenn du sie versenkst?"

Bringt Prozess neue Erkenntnisse über Silberstein?

Fußi selbst postete kürzlich auf Twitter, dass die Staatsanwaltschaft Wien das Verfahren eigentlich bereits hätte einstellen wollen - allerdings sei dann eine Weisung eingegangen und jetzt käme es doch zum Prozess in der "Whats-App-Affäre". Bei der SPÖ dürfte man diesem Prozess mit gemischten Gefühlen entgegen sehen. Einerseits ist aus Sicht der Genossen zu befürchten, dass im Zuge des Prozesses weitere pikante Details zur Silberstein-Causa ans Licht der Öffentlichkeit dringen könnten, andererseits könnte die Verhandlung auch die noch immer relativ unklare Rolle der Anna J. näher beleuchten und erklären wie es zu der, an und für sich illegalen, Weitergabe von SPÖ internen Informationen an die ÖVP und an diverse Medienunternehmen kommen konnte.

Auch Vizekanzler Strache klagt jetzt Fußi

Die "Whats-App-Affäre" dürfte allerdings nicht der einzige Fall sein, indem sich Fußi künftig vor Gericht verantworten wird müssen. Auf Twitter postete Fußi nämlich kurz nach Bekanntgabe des Gerichtstermins im Oktober: "Ein lustiger Tag. Nach der Anklage durch Weisung in Whatsapp-Geschichte trifft Stunden später eine Klage des Vizekanzlers ein. Beeindruckt mich auch nicht weiter. Die Wehleidigkeit amüsiert mich aber schon."

Der Inhalt der Klage von Vizekanzler Strache gegen Fußi ist noch weitgehend unbekannt, laut Fußi gehe es "um ein Foto". Eine unbedingte Haftstrafe für Fußi erscheint nach momentanen Stand aber äußerst unwahrscheinlich.

(mat)

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