Politik

Schlechte Noten für Faßmanns Bildungs-Paket

Ab dem nächsten Schuljahr wird es wieder eine verpflichtende Notenbeurteilungen geben. Diese Reform kommt jedoch alles andere als gut an.

Heute Redaktion
Teilen
Opposition kritisiert die Reformen von Faßmann.
Opposition kritisiert die Reformen von Faßmann.
Bild: picturedesk.com

Alles wieder zurück! ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann holt die Schulnoten ab der zweiten Volksstufe wieder zurück. Bislang wurden die Schüler erst ab der vierten Schulstufe mit Noten beurteilt.

Auch das Sitzenbleiben kommt schon in der zweiten Klasse wieder. Damit wird ein weiterer Punkt der seit dem Schuljahr 2016/17 geltenden Reform zurückgenommen, die ein Ende der Klassenwiederholung in den ersten drei Volksschulklassen gebracht hatte.

Hammerschmid: "Rückkehr in die Nachkriegszeit"

Diese "neue" Reformen, kommen bei der Opposition aber gar nicht gut an. So meint Neos-Bildungssprecher Douglas Hoyos: "Die 50er Jahre haben angerufen, sie wollen ihr Bildungssystem zurück!" Seiner Ansicht nach würde man mit diesen Änderungen kein einiges Problem im "maroden Bildungssystem" lösen. Er warnt zudem, dass bei der nächsten Reform nicht wieder der Rohrstock zurückkommt.

Auch SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid kritisiert das Bildungspaket von Faßmann. Ihrer Ansicht nach sind die präsentierten Vorhaben "eine Rückkehr in die Nachkriegszeit". Erst wenn die Leistungsgruppen wegfallen würden, könne man Erfolge erzielen. Dabei weist sie auf Finnland hin, wo Schulnoten erst ab der siebten Schulstufe vergeben werden. In dem skandinavischen Land absolvieren über 90 Prozent der Jugendlichen die dortige Matura. Zum Vergleich: In Österreich sind es derzeit lediglich 40 Prozent.

Eltern hätten sich Abschaffung der Noten gewünscht

Für die Liste Pilz stellt die Rücknahme der vorherigen Maßnahmen lediglich einen parteipolitischen Kampf dar. Bildungssprecherin Stephanie Cox meint: "Wir brauchen eine Bildungspolitik für Kinder, Eltern und Lehrer. " Für sie sei die Wiedereinführung der Noten ein "großer Rückschritt".

Für den Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Bildungsdirektor Heinrich Himmer bedeute das neue Bildungs-Paket einen "Vetrauensentzug für Lehrer und Eltern". Die Abschaffung der Noten sei nämlich ein expliziter Wunsch dieser gewesen.

Haimbucher: "Notenbeurteilung fördert Leistungsanreize

Völlig anders sieht das alles die ÖVP. Für Bildungssprecherin Sabine Schwarz sei das neue Paket "ein wichtiger und richtiger Schritt für die Bildungskarrieren der Schülerinnen und Schüler".

Auch der Landesparteiobmann der FPÖ, Manfred Haimbuchner, begrüßt die Reform. Es sei gut und richtig, dass das bewährte Ziffernotensystem wieder ab der zweiten Volksschule gelten wird. "Notenbeurteilung fördert Leistungsanreize und zeigt auf, wo ein Schüler Stärken aber auch Schwächen hat", so Haimbuchner. (red)

;