Politik

Schüler sagen generellem Handyverbot Kampf an

Heute Redaktion
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Schülervertreter stellen sich gegen gesetzliches Handyverbot an Schulen.
Schülervertreter stellen sich gegen gesetzliches Handyverbot an Schulen.
Bild: iStock

Der Bundesschulsprecher stellt sich gegen ein Handyverbot in Schulen und plädiert stattdessen für Integration von digitalen Medien in den Unterricht.

Bundesschulsprecher Harald Zierfuß und der Bundesobmann der Schülerunion, Tobias Hofstätter, haben sich am Dienstag via Aussendung ganz klar gegen ein generelles Handyverbot an Österreichs Schulen ausgesprochen: "Schülerinnen und Schüler sollen auf die digitalisierte Welt vorbereitet werden, mit einem Handyverbot geschieht das Gegenteil", heißt es da.

Nachdem bereits in Frankreich ein solches Handyverbot eingeführt wurde, wollen die Schülervertreter in Österreich aufflammenden Diskussionen über ein solches Gesetz proaktiv entgegentreten.

Bundesschulsprecher Harald Zierfuß bekennt sich klar gegen ein generelles Handyverbot: Es sei eine wesentliche Aufgabe der Schule, Kinder und Jugendliche auf ihr Leben, sowohl privat, als auch beruflich, vorzubereiten. "Handys [...] sind mittlerweile sowohl ein fixer Bestandteil im Leben der Schülerinnen und Schüler, als auch in der Arbeitswelt", erklärt Zierfuß. Mit einem Handyverbot werde jener Bildungsauftrag in keinem Fall erfüllt.

Weiters fordert der Bundesschulsprecher, dass der Meinung der direkt Betroffenen mehr Bedeutung verliehen wird: "In den Diskussionen, die momentan geführt werden, werden viele Meinungen unterschiedlichster Personengruppen laut. Dabei sind es nur wenige, die aus persönlichen Erfahrungen erzählen können und wirklich wissen, wie es in den Schulen abläuft. Aus diesem Grund müssen wir die Debatte mehr auf die Betroffenen lenken und auf deren Meinung Wert legen, anstatt über die Köpfe hinweg zu entscheiden."

"Brauchen kein eigenes Gesetz"

Auch Tobias Hofstätter, Bundesobmann der Schülerunion Österreich, schlägt in die selbe Kerbe: An jedem Standort könne bereits jetzt schon durch den Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) die Handyregelung so angepasst werden, wie es benötigt werde. "Dieser gemeinsame schulpartnerschaftliche Beschluss ist schon jetzt möglich, daher möchte ich die Falschaussagen richtig stellen, in denen ein einheitliches Gesetz gefordert wird, um die Handynutzung in den Schulen zu stoppen", so Hofstätter.

"Einige Schulen haben bereits gewisse Handyzeiten, oder einen festgelegten Umgang mit Smartphones, also brauchen wir kein eigenes Gesetz, das den Schulen erst recht noch mehr Kompetenz absprechen würde. Verschließen wir unsere Augen daher nicht vor der Realität, sondern belassen es bei den Beschlüssen der Schulpartner."

Die Schülerunion ist mit über 30.000 Mitgliedern die größte Schülerorganisation Österreichs und gilt als wichtige Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus bringt sie ihre Forderungen in der Bundesschülervertretung (BSV) ein, in der sie im nächsten Schuljahr 21 von 29 Mandaten stellt. Der Bundesschulsprecher wird 2018/19 ebenfalls von der Schülerunion kommen. (red)

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