Oberösterreich

Spital schlägt Alarm – kaum möglich, Urlaub zu machen

Dramatischer Befund: Im größten Spital des Bundeslandes sind Betten gesperrt. Für Mitarbeiter heißt das: Kein Urlaub mehr möglich.

Oberösterreich Heute
KUK-Mitarbeiter sind laut Betriebsrat extrem belastet und können sich oft keinen Urlaub nehmen. 
KUK-Mitarbeiter sind laut Betriebsrat extrem belastet und können sich oft keinen Urlaub nehmen. 
KUK Linz

Nach der Corona-Pandemie sei es nicht gelungen, für die dringend nötige Entlastung zu sorgen, so Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender des KUK-Med-Campus in Linz. Dramatische Folge: Für die Mitarbeiter sei es daher kaum denkbar, Urlaub abzubauen.

Freudenthaler kennt das Personalproblem allzu gut: Seit rund 30 Jahren arbeitet er am Linzer Kepler Klinikum (KUK) und vertritt die Interessen von rund 5.500 Mitarbeitern.

Und weiters: Nur in der Not bringe unterstützendes Personal eine gewisse Entlastung. "Nur eine Pflegeperson kann eine andere Pflegeperson wirklich entlasten“, erklärt Freudenthaler gegenüber dem ORF. „Wir verhandeln seit Februar über Entlastungsmaßnahmen, im Juni gab es erste Schritte, bis Jahresende sollen diese konkretisiert werden."

200 Betten gesperrt

Freudenthaler nennt drastische Zahlen: Bis vor Kurzem seien rund 200 Betten gesperrt gewesen. Genauso viele genehmigte Dienstposten würden fehlen.

Nach der Pandemie sei die wegen Corona geschlossene Akut-Geriatrie im KUK-Med-Campus nicht wieder aufgesperrt worden. Zum Beispiel: In der Internen-2-Abteilung habe es vor der Pandemie 40 Betten gegeben. Heute seien es 20.

Personal massiv belastet

„Die Leute können oft einfach nicht mehr, weil die Belastung so hoch ist, und suchen sich etwas anderes oder kündigen, obwohl sie noch keine andere Stelle haben“, so Freudenthaler.

Seit 15 Jahren ist er Betriebsrat, in dieser Funktion hätte er dieses Thema immer wieder angesprochen. Man werde jedoch nicht ernst genommen. Die Versäumnisse müssten die Belegschaft und die Patienten büßen.

Freudenthaler hat eine Idee, um das Problem zu entschärfen: Er möchte jene etwa 1.700 Interessierten, die keinen der 310 Plätze für ein Medizinstudium in Linz erhalten haben, auf andere Berufe in dieser Sparte, in denen ein Mangel herrscht, umleiten. Er denkt etwa an den medizinisch-technischen Bereich in Labors oder in der Pflege. 

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