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Das "YouTube für Bücher" kommt aus Österreich

Texte zu veröffentlichen war noch nie so einfach. Auf "Story.one" können Autorinnen und Autoren ihre Geschichten zu Büchern machen.

Heute Redaktion
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Der Kopf ist voller Ideen, die Finger kleben an der Tastatur, doch kein Verlag zeigt Interesse? Wer nicht nur schreiben, sondern auch gelesen werden will und vielleicht einmal ein eigenes Büchlein in Händen halten möchte, ist bei "Story.one" an der richtigen Adresse.

Auf der kostenlosen Literatur-Plattform können Kurzgeschichten von bis zu 2.500 Zeichen (ohne Leerzeichen, in etwa eine A4-Seite) veröffentlicht werden. Nicht fiktiv, sondern selbst erlebt sollen die Storys sein und dürfen keinen politischen, pornografischen oder diskriminierenden Content enthalten. Kommentiert man die Geschichte eines anderen Users, entscheidet dieser, ob er den Kommentar freischalten will.

Das eigene Buch

Als besonderen Anreiz bietet "Story.one" seinen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, ihre Texte als Buch binden zu lassen – ab einer Auflage von nur einem Exemplar (Hardcover, 80 Seiten, inklusive 8 Farbbilder und ISBN) um 16,99 Euro. An diesen Büchern verdienen die Betreiber der Website mit. Obwohl "Story.one" inoffiziell auch als "YouTube der Bücher" bezeichnet wird, bleiben die Rechte an den Texten aber bei den Autorinnen und Autoren.

Großartige Geschichten

"Story.one" wurde 2018 von Hannes Steiner, dem Gründer des Ecowin-Verlags, und dem langjährigen Puls4-Chef Martin Plank ins Leben gerufen. "Gute Geschichten wurden immer knapper, ich kam immer mehr an meine Grenzen", rekapituliert Steiner, ein selbsternannter "Story-Junky", die Entstehungsgeschichte der Plattform. "Zugleich stapelten sich in meinem Büro unzählige Manuskripte, nicht jedes für ein klassisches Buch geeignet, aber fast alle voll von großartigen Geschichten."

Texte dieser Art begeistern nun auf "Story.one". Über 100.000 Menschen haben laut Steiner bereits die Seite besucht, 3.000 davon sind auf der Website registriert, 800 haben schon eine oder mehrere Geschichten geschrieben (darunter etwa auch Matthias Strolz, Heinz Fischer und Hugo Portisch). Über 6.500 Storys sind online, 70 Bücher wurden veröffentlicht, 2.700 Exemplare ausgeliefert. Es schreiben mehr Frauen (60 Prozent) als Männer. Der Großteil der Nutzer_innen ist zwischen 25 und 35 Jahren alt.

Vernetzt, geschätzt, gelesen

Schöne Zahlen, doch die Geschichten selbst stehen immer noch im Mittelpunkt. Hannes Steiner und Martin Plank durchforsten täglich die Website, lesen, kommentieren und stellen (falls erwünscht) auch Kontakt zwischen den Autorinnen und Autoren her.

"Jeder Mensch ist einzigartig und hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen", bringt Steiner den Gedanken hinter "Story.one" auf den Punkt. "Geschichten erzählen macht uns Menschen froh. Und Geschichten verbinden uns. Dafür haben wir Story.one gegründet."

Weitere Infos findet Ihr auf "Story.one".

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