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Studie: Kinder vertrauen Männern mit Bart nicht

Zeit für eine Rasur? Eine neue Studie zeigt, dass Kinder besonders wachsam gegenüber Männern mit Gesichtsbehaarung eingestellt sein sollen.

Heute Redaktion
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Bärte haben sich zu einem Symbol für Männlichkeit und Vaterschaft entwickelt. Vielleicht sollten sich Väter jedoch darüber Gedanken machen, ob sie die Bärte nicht doch weglassenmöchten. Denn, wie eine neue Studie zeigt, könnte sie ihr Kind abstoßend finden.

Nein, diese Studie wurde nicht von einem Rasurmittelhersteller in Auftrag gegeben. Hunderte Kinder sämtlicher Altersstufen haben daran teilgenommen. Veröffentlicht wurde sie im Fachmagazin "Evolution and Human Behaviour".

Frauen sehen Bartträger eher als potenzielle Väter

Es ist keine neue Erkenntnis in der Wissenschaft, dass Bärte gewisse Signale und Botschaften aussenden. Bisher waren jedoch meist Erwachsene im Visier der Forschung. Frauen stellen sich eher Männer mit Bärten als potenzielle Väter ihrer Kinder vor. Die meisten Menschen assoziieren mit einem Bartwuchs Stärke, Dominanz und Aggressivität.

Um herauszufinden, wie Kinder Bärte wahrnehmen, hat die Psychologin Dr. Nicole Nelson von der Queensland University 470 Kinder zwischen zwei und 17 Jahren aufgefordert sich eine Foto-Serie anzusehen, auf der 164 Männer im Alter von 18 bis 22 abgebildet waren. Dabei war nebeneinander derselbe Mann zu sehen - einmal mit Bart, und einmal ohne. Dann sollten die Teilnehmer die Männer nach Charakteristika wie Dominanz, Alter, Attraktivität und elterliche Qualitäten einteilen.

Pubertät ist der Wendepunkt

Dabei kamen die Wissenschaftler zu einem interessanten Ergebnis: Vor allem Kleinkinder bewerteten Männer mit Bart als überaus hässlich und unansehnlich. Das steigerte sich mit dem Alter noch und wendete sich dann erst mit Eintritt in die Pubertät. "Babys mit einem Jahr und neun Monaten hassen Bärte. Kinder bis etwa 13 hassen sie noch mehr," schildert Nelson gegenüber NPR. Die Pubertät markiert also einen Wendepunkt. Gesichtszüge werden plötzlich anderes wahrgenommen.



Als zu aggressiv wahrgenommen


Kleine Kinder könnte die dominante Ausstrahlung abschrecken. "Das Verständnis, dass Bärte in Zusammenhang mit Stärke gebracht werden, entsteht recht früh, aber sie scheinen Bärten nicht zu trauen", meint Nelson. Wenn Kinder Aufgaben zu erfüllen haben und jemanden um Hilfe bitten sollen, tendieren sie eher dazu den bartlosen Mann zu wählen.

In der Sozialwissenschaft herrscht Uneinigkeit über die Deutungsweise des Phänomens. Möglicherweise handelt es sich dabei um ein ausgeprägtes Sicherheitsempfinden und den einsetzenden Überlebenstrieb, bei denen Bartträger als zu aggressiv wahrgenommen werden. So werden die eigenen Kinder Bärte vermutlich tolerieren, die Gesichtsbehaarung wird jedoch nur die Frau erfreuen. "Wenn du mit Kindern plaudern möchtest, solltest du vielleicht keinen Bart tragen," rät Nelson. (GA)

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