Wirtschaft

Supermärkte nehmen russische Produkte aus dem Regal

Heimische Supermärkte zeigen sich solidarisch mit der Ukraine. Neben Hilfsleistungen wurde ein Bestellstopp für russische Waren verhängt.

Leo Stempfl
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Die heimischen Supermärkte nehmen russische Produkte aus den Regalen.
Die heimischen Supermärkte nehmen russische Produkte aus den Regalen.
JFK / EXPA / picturedesk.com

18 Tage nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wurden bereits 2,5 Millionen Menschen vertrieben. Zigtausende schlagen an den Grenzen in Richtung Mitteleuropa auf, werden dort von hilfsbereiten Menschen mit dem Nötigsten versorgt. Ein beträchtlicher Teil reist weiter zu Verwandten, als Drehkreuz zwischen Ost und West fungiert hier unter anderem Wien.

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Auch der Handel will seinen Beitrag leisten. Spar, der größte österreichische Lebensmittelhändler, unterstützt die ukrainische Bevölkerung sowie die Flüchtlingslager in Ungarn mit der Organisation von Hilfslieferungen mit Waren aus österreichischen Lagern und über Spar Ungarn. Spenden gingen vom Spar-Konzern an die ukrainische Handelssparte sowie an das SOS Kinderdorf Ukraine.

Billa als Teil der Rewe-Gruppe unterstützt ebenso mit der Bereitstellung von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs. In den Nachbarländern der Ukraine stellt man Hygieneartikel und Transportwagen bereit. 

Boykott?

Gleichzeitig werden Rufe laut, den Verkauf von russischen Produkten in den heimischen Supermärkten zu stoppen. Mehrere Supermarktketten in Deutschland stellten bereits den Vertrieb einiger Produkte aus Russland ein, darunter Spirituosen, Haferflocken, Süßwaren oder Sonnenblumenkerne. Und in Österreich?

Hierzulande findet man immer noch russische Waren in den Regalen, etwa Wodka der Marke "Russian Standard". Vielen Österreichern stößt das sauer auf. "Ist das euer Ernst? Eine Woche Krieg und ihr verkauft Russischen Wodka?", schrieb etwa ein Twitter-Nutzer.

Lieferstopp

Billa reagierte prompt. In erster Linie konzentriere man sich darauf, schnell und unbürokratisch den Menschen in der Ukraine vor Ort und auf der Flucht zu helfen. Nur eine Handvoll der 20.000 Produkte im Sortiment würden aus russische Produktion stammen. "Für diese wird es vorerst keine Nachlieferungen mehr geben."

Spar tut es dem Einzelhändler gleich: "Für alle russischen Wodka Artikel wurde ein sofortiger Bestellstopp verhängt, es wird keine Nachlieferungen mehr geben", kündigt man an. Restbestände würden noch abverkauft werden. Aus dem Onlineshop von Interspar sind einige Produkte jedoch bereits verschwunden.

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