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Tschechische Aktionäre warnten Casinos vor Sidlo

Heute Redaktion
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Die Türknöpfe im Eingangsbereich des Casino Baden.
Die Türknöpfe im Eingangsbereich des Casino Baden.
Bild: picturedesk.com

Die tschechische Sazka-Gruppe, einer der drei Casinos-Aktionäre, hat dem Aufsichtsrat vor der Bestellung von FPÖ-Politiker Sidlo zum Finanzvorstand abgeraten. Das geht aus neuen Protokollen hervor.

"Das wirkt ungeschickt." Diese drei Worte schrieb Robert Chvatal, Sazka-Vertreter im Casinos-Aufsichtsrat, am 7. März an Walter Rothensteiner, den Vorsitzenden dieses Gremiums. Das berichtet der "Standard" . Einen Tag später legte er nach: Mit Peter Sidlos Bestellung "geben wir ein klares Signal, dass Casag (Abkürzung für Casinos Austria AG, Anm.) stärker eine Spielwiese für politische Interessen" bleibe, statt den Konzern auf Kunden und Kostenbewusstsein auszurichten. Chvatal bezog sich dabei auf das Gutachten des Headhunters Egon Zehnder, das Sidlos Qualifikation ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt hatte.

Den Tschechen war aber bewusst, dass ihr Veto gegen Sidlo aussichtslos gewesen wäre, zeigt ein weiteres Schreiben Chvatals an Rothensteiner. Er habe "laut und klar die Botschaft gehört", dass Sidlo Wunsch der Republik und auch von Novomatic (die beiden anderen Aktionäre, Anm.) sei. Da man überstimmt werden würde, sei es besser, "Einigkeit unter den Aktionären zu demonstrieren", schreibt er auf Englisch. Der Rest ist bekannt.

Bekannt ist seit Dienstag auch, dass die Sondersitzung des Nationalrats kommenden Dienstag stattfindet. Darin wird Finanzminister Müller eine Dringliche Anfrage beantworten müssen. SPÖ, Grüne und Neos sind gerade dabei, diese gemeinsam auszuarbeiten. Die SPÖ will die Causa jetzt ebenfalls in einem U-Ausschuss durchleuchten. In welcher Form, ließ sie noch offen. Rechnungshof-Präsidentin Kraker erneuerte am Dienstag ihre Forderung nach mehr Prüfrechten.

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