"Problematischer" Führungsstil

Umstrittener ORF-Manager entmachtet: Er behält aber Job

Ihm wurde unter anderem Rassismus, Homophobie und Mobbing vorgeworfen. Nach einer internen Untersuchung ist klar, wie es mit Peter Schöber weitergeht.
Michael Rauhofer-Redl
13.01.2025, 15:46

Rund 60 ORF-Mitarbeiter übten im vergangenen Jahr den Aufstand gegen ORF3-Geschäftsführer Peter Schöber. Im September 2024 wurde ORF-Generaldirektor Roland Weißmann von ORF-III-Betriebsräten über unterschiedliche Vorwürfe gegen Schöber informiert und hat die unabhängige und weisungsfreie Compliance-Stelle des ORF mit der Untersuchung dieser Vorwürfe beauftragt. Im Anschluss wurde der von der Compliance-Stelle festgestellte Sachverhalt von der Personalabteilung und externen Rechtsexperten geprüft.

Wie der ORF am Montag in einer Presseaussendung mitteilt, sei diese Prüfung nun abgeschlossen. ORF-Generaldirektor Weißmann hat nun die ORF-III-Belegschaft über folgende Konsequenzen aus dem Bericht informiert. Diese sehen de facto eine Entmachtung Schöbers vor.

So reagiert der ORF

  • Peter Schöber, dessen Führungsverhalten teilweise problematisch einzustufen ist, bleibt nach Maßgabe folgender organisatorischer Änderungen neben Kathrin Zierhut-Kunz Geschäftsführer von ORF III.
  • ORF III wird in Organisation und Struktur weiterentwickelt. Alle Redaktionen werden, ähnlich wie in der ORF-III-Information, unter eine unabhängige und weisungsfreie redaktionelle Leitung gestellt. Dadurch gibt es keinen direkten Durchgriff der ORF-III-Geschäftsführung mehr in Programmfragen.
  • Die Geschäftsordnung der ORF-III-Geschäftsführung wird ebenfalls in diesem Sinne geändert. Entscheidungen in Personalfragen sind nur noch im Konsens beider Geschäftsführer möglich.

ORF richtet "Clearing-Stelle" ein

Für ORF III wird ein Mediationsprozess für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestartet, weiters werden entsprechende Schulungen für die ORF-III-Belegschaft hinsichtlich ihrer Rechte und Pflichten angeboten, und es wird eine Clearing-Stelle im ORF eingerichtet, an die sich Mitarbeitende im Fall von problematischen Vorkommnissen wenden können. Der ORF-Generaldirektor wird sich regelmäßig über den Fortgang des Mediationsprozesses und der Entwicklungen berichten lassen und geht davon aus, dass es ab sofort zu keinerlei Führungsfehlverhalten mehr kommt.

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