Heuer extrem viele Fälle

Wespenstiche, Spinnenbisse, Hitze – Ambulanzen bummvoll

Bummvoll sind derzeit die Ambulanzen in Oberösterreich. Ein Grund neben der Hitze: ein extremer Anstieg bei Verletzungen durch Insekten.

Oberösterreich Heute
Wespenstiche, Spinnenbisse, Hitze – Ambulanzen bummvoll
Bei Wespenstichen gibt es heuer einen extremen Anstieg.
Bild: zVg

"So viele Wespen wie jetzt habe ich schon lange nicht mehr gesehen", stellte Entomologe Martin Schwarz vom Biodiversitätszentrum Linz schon Ende Juli im Gespräch mit "Heute" fest. Schuld daran sei unter anderem das Wetter. Warme und trockene Monate seien für die Population günstig.

"Man kann davon ausgehen, dass es noch ein starkes Wespenjahr wird", so Schwarz damals. Zwar kämen wohl nicht noch mehr Völker dazu, die bestehenden werden jetzt aber größer.

Nun, wenige Wochen später, haben sich die Voraussagen bestätigt. Die Krankenhäuser in Oberösterreich melden Rekordzahlen, was Verletzungen durch Insekten betrifft.

Das Salzkammergutklinikum (Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck) hat alleine im Juni und Juli schon 200 Insektenstiche durch Bienen, Wespen, Hornissen, Zecken, Ameisen und Spinnen verzeichnet.

Wie der ORFOÖ weiter berichtete, hat es im Klinikum Freistadt heuer bisher drei Mal so viele Bienenstiche und neun Mal (!) so viele Wespenstiche gegeben als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Auch im Kepler-Klinikum bemerkt man den Anstieg, so eine Sprecherin am Mittwoch im Gespräch mit "Heute". Genau Statistiken gibt es hier aber nicht.

Wespen und ihre Rolle im Ökosystem
Wespen werden im Sommer meist als Störenfriede abgetan. Aber: Sie haben eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie jagen zum Beispiel Fliegen und Schädlinge wie Blattläuse oder Mückenlarven. Damit helfen sie einerseits, die Population in Schach zu halten. Das hat positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Mit Wespen als natürlicher Schädlingsbekämpfung müssen weniger Pestizide eingesetzt werden.

Ein Problem bei den Stichen sind allergische Reaktionen. Auch hier sind die Zahlen stark angestiegen, die Ambulanzen derzeit sind bummvoll. Denn neben den Insektenstichen sorgen Kreislaufprobleme aufgrund der Hitze für Hochbetrieb.

Hohe Strafen fürs Erschlagen von Wespen

Wem die Wespen schon sehr lästig sind, sollte manches beachten. "Rein rechtlich darf ein Wespennest entfernt werden, sie sind bei uns nicht geschützt. Zu empfehlen ist es aber sicher nicht", so der Entomologe Schwarz. Nur im Nestbereich seien die Insekten nämlich tatsächlich aggressiv: "Das Nest ist ihr Ein und Alles. Wenn sie da eine Bedrohung spüren, greifen sie auch den Menschen an." Aufgepasst: In Deutschland sind Wespen geschützt, hier drohen für das Töten der Tiere empfindliche Strafen.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Ambulanzen in Oberösterreich sind derzeit überfüllt, hauptsächlich aufgrund eines starken Anstiegs von Insektenstichen und Spinnenbissen
    • Die warmen und trockenen Monate haben zu einer erhöhten Population von Wespen geführt, was zu Rekordzahlen von Verletzungen durch Insekten in Krankenhäusern geführt hat
    • Allergische Reaktionen auf die Stiche sind ebenfalls stark angestiegen, was die Situation in den Ambulanzen weiter verschärft
    red
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