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Großer Festsaal der Uni Wien ab März wieder offen

Heute Redaktion
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Nach einjähriger Sanierung eröffnet das Herzstück der Universität in Wien wieder und bietet gratis Sonderführungen - mit Fokus auf die Klimt-Bilder - an.

Das denkmalgeschützte Herzstück der Universität Wien, der große Festsaal, ist ab März 2019 wieder zugänglich. Ein Jahr lang wurde der Saal für rund 1,5 Millionen Euro von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gemeinsam mit der Universität Wien und dem Bundesdenkmalamt (BDA) restauriert. Besonderheit der Renovierung ist die neue technische Ausstattung und die Restaurierung der drei vom Leopold Museum als Reprodruck zur Verfügung gestellten Bilder von Gustav Klimt, die in die historische Substanz eingefügt wurden. Ende Februar bietet die Universität Wien gratis Führungen an.

Eine bewegte Geschichte

1849 erteilte das Unterrichtsministerium den Künstlern Franz Matsch und Gustav Klimt 1894 den Auftrag, Ölgemälde für die Kassettenfelder anzufertigen. Die stilistisch bereits dem "modernen" Symbolismus zugewandten Werke lösten Skandale aus. Vor allem die freizügige Darstellung von nackten Körpern und die kritisch-pessimistische Sicht auf die Wissenschaften wurden vom Kunstpublikum, aber auch von der Artistischen Kommission der Universität Wien vehement kritisiert. Gustav Klimt teilte daraufhin dem Ministerium im April 1905 mit, dass er von dem gesamten Auftrag zurücktrete und auf sein Honorar verzichte.

Die privat aufgekauften Fakultätsbilder von Klimt kamen im Zuge von Arisierungsmaßnahmen, während der Zeit des Nationalsozialismus wieder in staatlichen Besitz; während des Zweiten Weltkriegs wurden sie nach Schloss Immendorf ausgelagert, das 1945 von abziehenden SS-Truppen in Brand gesteckt und mit den dort gelagerten Kunstschätzen vernichtet wurde.

Gratis Sonderführungen im Festsaal Ende Februar

Die rund 60-minütigen Sonderführungen beleuchten die spannende Geschichte der berühmten Deckengemälde von ihrer Beauftragung bis hin zum Abschluss der umfangreichen Restaurierungsarbeiten 125 Jahre später.

Sie finden von 26.Februar bis 28. Februar; jeweils 16 bis 17 Uhr statt. Anmelden können sich Besucher hier. (no)

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