Wiener Wirt verlangt für 1 Kilo Vanillekipferl 44 Euro

Explodierende Energiekosten, Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Mieterhöhungen: Die Teuerungen sind in Österreich mittlerweile zum Alltag geworden. Auch die Weihnachtszeit bleibt von der Inflation (mittlerweile bei elf Prozent!) nicht verschont. Die ersten Auswirkungen zeigen sich nun bei den beliebten Weihnachtskeksen.
500 Gramm Vanillekipferl kosten 22 Euro, für ein Kilo muss man 44 Euro zahlen.
Das beliebte Wiener Gasthaus Schwaigerwirt postete jetzt auf Facebook eine Preisliste für das süße Gebäck. Die liegt vielen Usern jedoch schwer im Magen. So verlangt der Gastronom für 500 Gramm Vanillekipferl 22 Euro, für ein Kilo muss man 44 Euro zahlen. 500 Gramm gemischte Kekse kosten 18 Euro, ein Kilogramm kommt auf 36 Euro.
Wirt wehrt sich gegen "Wucher"-Kritik
Bereits über 140 Kommentare sammelten sich unter dem Preislisten-Posting des Wirten. Von "Wucher" bis "Sind die Kekse aus Gold" ist alles dabei. Nach der harschen Kritik meldete sich nun der Gasthaus-Chef selbst auf Facebook zu Wort. "Für die Oberschlauen, oder die, die vielleicht gar nicht wissen, wieviel von den 'Goldenen Vanillekipferln' bleibt hier mal a kleine Auflistung. 44 Euro – 40 Cent für Mehl, 1.40 für Butter, 1 für Nüsse, 10 Prozent Steuern 4.40 sind 36.80. 55 % Gewinnsteuer (20,24 euro) ergibt Tataaaaa 16,24 Euro. Das ist das was übrig bleibt."
Weiters schreibt der Wirt: "Wer von euch geht noch für 16 Euro in der Stunde arbeiten? Im Normalfall braucht man circa eine Stunde um ein Kilogramm Vanillekipferl zu formen und wir reden jetzt nicht von riesigen Keksen, sondern von kleinen süssen Baby-Vanillekipferl."
Unterstützung von Branchenkollegen
In dem Posting betont der Schwaigerwirt-Chef, dass "leider das Handwerk nicht mehr geschätzt wird". Bei dem Preis der Kekse sei weder Strom, die Abnutzung vom Backrohr und das Saubermachen inkludiert. Auch das Verpacken und Etikettieren der Kekse sei im Preis nicht inbegriffen. "Nächstes Jahr schreib mas vl in 100 g an dann wirken 4.40 gar nicht schlimm", beendet der Gastronom das Posting.
Unter dem Facebook-Beitrag finden sich mittlerweile rund 213 Kommentare. "Vollkommen richtig! Ich zum Beispiel backe heuer nix, da der finanzielle Aufwand für mich zu groß geworden ist! Und deine Preise sind definitiv nicht zu hoch!", schreibt eine Userin. Auch Branchenkollegen unterstützen die Preise vom Schwaigerwirt: "Bravo! Recht habt's! Wem es zu teuer ist, der soll es bleiben lassen", so eine andere Gastronomin.
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