Österreich

Wiens "Großes Goldenes Ehrenzeichen" für Soros

Heute Redaktion
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Der ungarischstämmige US-Investor George Soros soll das "Große Goldene Ehrenzeichen" Wiens erhalten. Das soll am 9. April beschlossen werden.

Soros soll sich laut Begründung "durch seine intensive Beziehung zu Wien und sein beispielgebendes Wirken große Verdienste um das Land Wien erworben" haben. Er habe "mit seinem großen Engagement für die Bildung und das menschliche Zusammenleben in Wien sowie um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Wien einen wertvollen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung dieser Bereiche geleistet".

CEU übersiedelt nach Wien

Im Herbst 2019 wird die von Soros gegründete Central European University (CEU) in Wien-Favoriten den Uni-Betrieb starten und später auf das Otto-Wagner-Areal übersiedeln. An der Uni sollen auch viele Personen aus sozial schwachen Verhältnissen eine Studienmöglichkeit bekommen. Die Uni soll Wien eine Wertschöpfungssteigerung von 50 Millionen Euro und 1.000 neue Arbeitsplätze bescheren. Am 9. April soll die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens an Soros von der Wiener Landesregierung abgesegnet werden.

Jede Menge Verschwörungstheorien

Spätestens seit der Flüchtlingswelle 2015 gilt Milliardär und Holocaust-Überlebender George Soros für Rechte, Verschwörungstheoretiker und Asylgegner als das Böse in Person. Schuld ist der angebliche "Soros-Plan", demzufolge der US-amerikanische Investor ungarischer Herkunft Europa destabilisieren und mit Flüchtlingen "fluten" wolle. Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, einst selbst Mitarbeiter einer Soros-Stiftung, schießt scharf und sieht in jeglicher Kritik an seiner Politik Soros als Drahtzieher. Eine der bekanntesten Verschwörungstheorien: Der Soros-Plan.

Er verdankt Ehrung seinen Feinden

So war es für Beobachter amüsant, dass Soros 2018 den Titel "Person des Jahres" in der "Financial Times" genau jenen zu verdanken hat, die ihn verachten. Der 88-Jährige wurde nämlich für "sein Engagement gegen Autoritarismus, Rassismus und Intoleranz" geehrt und dafür, dass er für "sein Engagement zur Verbreitung der liberalen Demokratie" in den letzten Jahren "einen schmerzhaft hohen Preis" zahlen habe müssen.

Gegner bestärken ihn im Tun

"Die Kräfte des Nationalismus und des Populismus" hätten Soros und seine Werte im heurigen Jahr noch stärker attackiert als jemals zuvor. Soros selbst gab bereits bei vergangenen Auszeichnungen bekannt, dass sie "großen Auftrieb für meinen Eindruck, dass wir etwas richtig machen", geben. Er selbst wünsche sich zwar weniger Feinde, aber: aus welchen Gruppierungen und mit welchem Gedankengut seine Feinde stammen beziehungsweise ausgestattet sind, bestätige ihn in seinem Handeln. (rfi)

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