Mieter fordern Sanierung

70 Jahre alte Fenster – Ärger in Wiener Gemeindebau 

Mieter eines Gemeindebaus in Wien-Döbling sind verärgert. Seit Jahrzehnten gibt es hier dieselben Fenster. Man wünscht sich eine Sanierung. 

Wien Heute
70 Jahre alte Fenster – Ärger in Wiener Gemeindebau
Die Mieter des Gemeindebaus in der Hutweidengasse (Wien-Döbling) gemeinsam mit FPÖ-Wohnbau-Ombudsmann Michael Niegl (Mitte) und FPÖ-Bezirksrat Klemens Resch (ganz links). 
Sabine Hertel

"Es zieht dauerhaft bei mir", schildert eine Mieterin. Bei einer anderen hätten sich die Heizkosten vervierfacht, erzählt sie. So geht es den meisten Bewohnern eines Gemeindebaus in der Hutweidengasse in Wien-Döbling. Denn die Fenster haben schon längst ausgedient. 

Fenster bei Sanierung nicht ausgetauscht

Der Gemeindebau wurde 1954 errichtet, dabei auch die Fenster eingebaut. 1994 habe es zwar eine Sanierung gegeben, dabei wurden die Fenster aber nicht getauscht, schildert FPÖ-Wien Wohnbau-Ombudsmann Michael Niegl. Damals wurde zwar eine neue Wärmedämmung angebracht, "das bringt den Mietern aber nichts, wenn die Fenster nicht dicht sind", so Niegl.

Fast alle Mieter kämpfen mit Problemen. Manche haben einen ständigen Luftzug, bei anderen regnet es sogar rein. Handtücher unter den Fenstern sollen das Schlimmste verhindern, machen aber auch keinen großen Unterschied. "Vor Jahren war mal jemand von Wiener Wohnen da. Der hat ein bisschen abgeschliffen und ein bisschen neue Farbe darauf gegeben, aber gebracht hat das nichts", erzählt eine Mieterin. Ein Mieter hat es nicht mehr ausgehalten und auf eigene Kosten neue Fenster eingebaut. Kostenpunkt: 3.500 Euro. 

Saniert wird nicht nach Alter, sondern nach Zustand

"Die Mieter werden einmal mehr von der SPÖ völlig im Stich gelassen. Bei den Mieterhöhungen hatte Bürgermeister Ludwig kein Erbarmen und kassiert schamlos ab, doch wenn es darum geht, die Mietobjekte ordentlich zu sanieren, versteckt er sich. Das ist eine kalte Politik", kritisiert Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp und fordert in dieser Angelegenheit sofortiges Handeln.

Auf "Heute"-Anfrage heißt es von Wiener Wohnen, dass die Fenster zum Zeitpunkt der Sanierung im Jahr 1994 in einem so guten Zustand waren, dass sie nicht getauscht werden mussten. "Grundsätzlich orientiert sich die Reihenfolge nach der Gemeindebauten umfassend saniert werden nicht nach dem Gebäudealter, sondern an dem Objektzustand", so ein Sprecher. Dazu werde jede Wohnhausanlage regelmäßig überprüft und nach Schulnotensystem dokumentiert. Der Gemeindebau in der Hutweidengasse hat derzeit angeblich eine Schulnote von 2,6. 

Ärger um 70 Jahre alte Fenster

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    In diesem Gemeindebau in Wien-Döbling wurden die Fenster schon länger nicht ausgetauscht. 
    In diesem Gemeindebau in Wien-Döbling wurden die Fenster schon länger nicht ausgetauscht.
    Sabine Hertel

    Mieter reichen Unterschriftenliste ein

    Wiener Wohnen bemühe sich außerdem, den Sanierungszyklus kontinuierlich zu senken. Ab 2030 will man einen Zyklus von 40 Jahren erreichen, Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen erfolgen davon unabhängig natürlich laufend je nach Bedarf.

    Da das scheinbar in der Hutweidengasse noch nicht greift, versuchen die Mieter nun einmal mehr, sich zu wehren. Mit einer Unterschriftenliste wendet man sich, unterstützt von der FPÖ-Bezirksgruppe unter Klemens Resch, nun an Wiener Wohnen. Werden die Fenster dann noch immer nicht getauscht, will man die Schlichtungsstelle mit der Angelegenheit befassen, um eine Mietzinsminderung und einen Austausch der Fenster einzufordern. 

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      IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

      Auf den Punkt gebracht

      • Mieter eines Gemeindebaus in Wien-Döbling sind verärgert über die 70 Jahre alten Fenster, die Zugluft, erhöhte Heizkosten und sogar Regen hereinlassen
      • Obwohl eine Sanierung 1994 stattfand, wurden die Fenster nicht ausgetauscht, und die Mieter fühlen sich im Stich gelassen, während Wiener Wohnen angibt, dass die Sanierung nach dem Zustand der Fenster orientiert sei
      • Die Mieter planen, sich mit einer Unterschriftenliste an Wiener Wohnen zu wenden und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten, um einen Austausch der Fenster und eine Mietzinsminderung zu erwirken
      red
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