85 km/h zu schnell – Polizei kassiert Auto NICHT ein

Freitagnacht, 22.45 Uhr, brauste ein 18-jähriger Probeführerscheinbesitzer aus dem Bezirk Völkermarkt auf der B70 in Richtung Klagenfurt. Was er nicht wusste: Das Fahrzeug hinter ihm war eine Zivilstreife der Landesverkehrsabteilung Kärnten.

Von der Ruhstatt abwärts beschleunigte der Mann plötzlich sein Fahrzeug. Im Zuge der Nachfahrt konnten die Beamten in der dortigen 80 km/h-Zone eine Überschreitung von 85 km/h messen – in Summe also Tempo 165 (!) nach Abzug aller Toleranzen.

In weiterer Folge ließ der 18-Jährige im 70er-Bereich seinen PKW "ausrollen" und überschritt hier ebenso die Beschränkung um 80 km/h.

Führerschein weg, Auto nicht

Es kam, wie es nach einem so dreisten Verhalten kommen musste: Die Polizei stoppte ihn, kassierte an Ort und Stelle den Führerschein ein. Trotz der massiven Übertretung wurde das Auto aber nicht (vorläufig) eingezogen.

"Aufgrund des Umstandes, dass Lenker und Besitzer des Fahrzeuges zwei verschiedene Personen sind, wurde von der Beschlagnahme des PKWs Abstand genommen", begründet die Polizei ihre Entscheidung im Einsatzbericht.

Wann Rasern Auto abgenommen werden soll

Ab Übertretungen von mindestens 60 km/h im Ort und 70 außerhalb, ist es den Straßenaufsichtsorganen nun auf Basis der 34. StVO-Novelle möglich, das Raser-Fahrzeug vorläufig zu beschlagnahmen.

Ab Übertretungen von mindestens 60 km/h im Ort und 70 außerhalb, ist es den Straßenaufsichtsorganen nun möglich, das Raser-Fahrzeug vorläufig zu beschlagnahmen.
Definitiv einkassiert wird es aber erst per Behördenentscheid, wenn...

➤ dem Lenker in den letzten vier Jahren wegen einschlägiger Vergehen schon einmal der Führerschein entzogen wurde, oder...

➤ die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um mindestens 80 km/h im Ortsgebiet, bzw. 90 km/h außerhalb überschritten wurde.