Keine Mindestsicherung

Antrag in Bearbeitung: Schwangere kann nicht zum Arzt

Seit Monaten wartet Petra K. verzweifelt auf einen Bescheid der MA 40, denn sie ist schwanger und nicht versichert, weshalb sie nicht zum Arzt kann.

Rhea Schlager
Antrag in Bearbeitung: Schwangere kann nicht zum Arzt
Die 3-Fach-Mama erhält auch nach Monaten keine Zu- oder Absage. (Symbolbild)
Roland Mühlanger / picturedesk.com

Petra K. hat Angst: Sie ist in der 23. Woche schwanger, ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, aber nicht versichert, wie sie im Gespräch mit "Heute" erzählt. "Seit August 2023 ist meine Karenz zu Ende und der Antrag auf Mindestsicherung, den ich daraufhin am 29. September gestellt habe, ist immer noch in Bearbeitung", sagt die Wienerin. Seitdem sei sie nicht versichert und könne, trotz ihrer Schwangerschaft, nicht zum Arzt gehen, um ihre und die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes überprüfen zu lassen.

4.000 € Schulden

"Mir wurde gesagt, dass ich auch ohne Versicherung zum Arzt gehen kann", so Petra K. weiter. "Aber ich lebe von Familienbeihilfe, habe 4.000 Euro Schulden bei Wiener Wohnen, weil ich meine Miete nicht zahlen kann, und kann mir einen Privatarzt nicht leisten." Erst vor Kurzem soll die 3-fache Mama davon erfahren haben, dass sie in dieser Ausnahmesituation durch Amber Med zu medizinischer Versorgung kommt, sagt sie.

Dennoch möchte die Wienerin wieder eine Versicherung haben. "Ich warte nun seit Monaten auf einen Bescheid von der MA 40, aber jedes Mal wenn ich anrufe, heißt es, dass ich noch etwas Geduld haben soll", erzählt Petra K. im Gespräch. "Langsam kann ich nicht mehr, ich bin verzweifelt, denn mein Kind kommt in 17 Wochen."

Laufendes Verfahren

Eine der Gründe, weshalb der Bescheid noch auf sich warten lässt, könnte die Anzeige gegen Petra K. wegen Sozialbetrug sein, wie sie sagt. "Das wurde aber vom Gericht eingestellt und mir wurden zwei Jahre Probe gegeben", so die Mutter weiter.

"Leider können wir ausnahmsweise zum betreffenden Fall aufgrund eines aktuell laufenden Ermittlungsverfahrens seitens der Stadt Wien auch aufsetzend auf dem bisherigen Verlauf mit der Staatsanwaltschaft keine Auskunft erteilen", erklärt auch Melanie Hieblinger, Pressesprecherin der MA 40 auf "Heute"-Anfrage.

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