Schockierender Fall

Bub (13) missbraucht – Schauspieler bekam neuen Job

Der Mann soll einen 13-Jährigen gedrängt haben, sexuelle Handlungen zu vollziehen. Da er im Job alles verschwieg, stand er weiter auf der Bühne.

Christian Tomsits
Bub (13) missbraucht – Schauspieler bekam neuen Job
Ein Schauspieler soll einen Bursch versucht haben zu missbrauchen. Kennengelert hatte er den 13-Jährigen auf der Bühne.
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Auf der Bühne genoss der Kleindarsteller das Scheinwerferlicht, doch privat zeigte er sich von seiner dunklen Seite: Schon bald muss sich ein junger Kärntner in Wien vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft brachte Anklage gegen den in Wien und Niederösterreich tätigen Bühnendarsteller ein – wir berichteten.

Dem Musicalsänger, Schauspieler und Sprecher drohen wegen versuchten Missbrauchs eines Unmündigen bis zu fünf Jahre Haft.

Der Verdächtige war von Februar bis Sommer 2023 als Statist an der Volksoper in einer Operette engagiert, soll da bei Probenarbeiten Kontakt zu mehreren mitwirkenden Kinderchorknaben gesucht haben. Erst einige Monate später, als er nicht am Wiener Bühnenhaus engagiert war, soll er den Burschen auf Insta geschrieben haben – zwei blockten sofort ab.

Einen 13-Jährigen habe er äußerst hartnäckig und offensiv versucht, zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Das dokumentieren seitenlange Handy-Chats, die akribisch ausgewertet wurden. Die Staatsanwaltschaft ist sicher: Die Chats hatten die Absicht, mögliche "sexuelle Handlung aufzunehmen bzw. zumindest mit Screenshots zu sichern".

Nachdem sich das Kind kurz nach Weihnachten 2023 seiner Mutter anvertraut hatte, flog die Sache auf. Den Grund für sein ungebührendes Verhalten sah er jedoch in starkem Alkoholkonsum, ein sexuelles Interesse leugnete er. Dass der Bub erst 13 Jahre alt sei, "schockiere ihn jetzt selbst".

Volksoper erließ sofort Hausverbot

Wie "Heute" erfuhr, wurde von Seiten der Volksoper binnen Stunden reagiert, alle Zugangscodes verändert und der Verdächtige mit einem Hausverbot belegt. Dem Kind wurde psychologische Unterstützung angeboten. Mit dem gesamten Kinderchor werden nun regelmäßig Awareness-Workshops durchgeführt, neue Richtlinien im Haus für den Umgang mit Kindern installiert.

Bei einer Hausdurchsuchung im Jänner in der Ottakringer Wohnung des Verdächtigen wurden Handys und Datenträger gesichert. Trotz der Vielzahl an belastenden Chats, auf denen die Anklage fußt, wusste sein neuer Arbeitgeber nichts von den schlimmen Vorwürfen – wir berichteten. Neue Vorstellungen im Sommer mit dem Angeklagten waren in Vorbereitung.

Konsequenzen sollen folgen

Doch nun sollen Konsequenzen folgen – denn wie im Fall Teichtmeister – sei es unvorstellbar, für ein Theater, eine Person, die sich mit dieser Art von Vorwürfen konfrontiert sieht, auf die Bühne zu stellen. Auch das Kultur-Ressort des betreffenden Ortes in Niederösterreich pflegt eine Null-Toleranz-Politik bei Missbrauch.

Letzter Auftritt im Straflandesgericht

Seinen nächsten großen Auftritt dürfte der Schauspieler somit im Gerichtssaal haben. Wegen versuchten sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und wegen des Versuchs der Herstellung von Kindesmissbrauchsdarstellungen drohen dem Kärntner bis zu 5 Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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