Tierischer Ratgeber
Das passiert wenn dein Hund den Geruchssinn verliert
Die Hundenase ist ein wahres Wunderwerk der Natur und wird auch von uns Menschen für viele Dinge genützt. Was aber, wenn der Hund nicht mehr riecht?
Die Nase des Hundes ist ein richtiger Lebensretter und bewahrt uns öfter als uns lieb ist vor Schaden. Für den Hund selbst ist sein hochsensibles und hochkomplexes Sinnesorgan freilich selbstverständlich - immerhin kennt er es ja gar nicht anders. Doch auch unser Vierbeiner kann seinen Geruchssinn verlieren und damit auch wichtige Informationen zu seiner Umwelt.
Zuerst wird geschnüffelt
Die über zweihundert Millionen (!) Riechzellen entwickeln sich bereits als erster Sinn kurz nach der Geburt eines Welpen. Über eine Million Gerüche kann der Hund unterscheiden und abspeichern. Wir Menschen hinken mit knapp Zehntausend sehr weit hinterher und können nur erahnen wie intensiv vielleicht sogar ein Stein duftet. Schnüffeln ist für den Hund zwar normal, aber auch sehr anstrengend. Das liegt auch an der konzentrierten Inhalation von bis zu dreihundert Mal pro Minute, wo jedes Nasenloch für sich sogar verschiedene Düfte zur selben Zeit analysieren kann.
Er riecht sogar Stimmungen
Ein Hund verfügt auch über das sogenannte "Jacobsonsche Organ" - wenn mans so will, eine zusätzliche "Nase" am Gaumen. Durch diese Besonderheit kann der Hund sogar Stimmungen wie Angst und ganz wichtig - die Bereitschaft zur Paarung - also die Pheromone des Gegenübers erkennen. Diese nette Eigenschaft kennt spätestens jeder Rüden-Besitzer, wenn eine läufige Hundedame am Gartenzaun vorbei läuft, oder auch nur vor einer halben Stunde am selben Weg spazieren war.
Was der Hund alles riechen (muss):
- Nahrung;
- Wasser;
- Fortpflanzungsmöglichkeit;
- Feinde;
- Sprengstoff;
- Drogen;
- Schmuggelware wie exotische Tiere;
- Menschen in Trümmern, Menschen in Lawinen etc.
- Gesundheitliche Veränderungen bei: Diabetes, Epilepsie,
- Krebszellen & Virusinfektionen
- Menschliche Emotionen wie Wut, Trauer und Angst
Lethargie und Depression
Geht bei einem Hund der Geruchssinn tatsächlich verloren, kann dies weitreichende Folgen für den ehemaligen Schnüffler haben. Sicht und Geruch sind beim Hund unmittelbar mit dem Gehirn gekoppelt und schränken das Tier nach Verlust auch extrem in der Verarbeitung visueller Reize ein. Meistens geben sich Hunde nach Verlust des Geruchssinns Wesensverändert und apathisch, bis sie den verlorenen Geruchssinn versuchen zu kompensieren.
Hast du dich schon einmal gefragt, was dein Hund jetzt tatsächlich sieht? Klick dich durch:
Medikamente, Virusinfektionen, Nasennebenhöhlenentzündungen aber auch scharfe Reinigungsmittel wie Chlor können dem Geruchssinn beim Hund temporär oder sogar langfristig schaden. Wir Menschen atmen durch den Mund - der Hund NUR durch die Nase, weshalb er unweigerlich alle Dinge, die auch schleimhautreizend oder giftig sind aufnehmen muss. Wollen wir dem Vierbeiner also etwas Gutes tun, sollten wir auf starkriechende Dinge in den vier Wänden verzichten - Ja, dazu zählen auch Luftbefeuchter mit Duft, diverse Putzmittel und auch ein intensiver Weichspüler für das Hundekörbchen.
Für den Hund ist seine Nase das wichtigste Sinnesorgan und sollte respekt- und vorsichtig behandelt werden, denn sie bedeutet für deinen Liebling eine bunte Welt mit vielen Eindrücken.