"Der Käse ist irre teuer"
Diebstahl im Supermarkt – so offen sprechen die Täter
Einige Kunden nutzen die Self-Checkout-Kassen, um unbemerkt zu stehlen. Betroffene Übeltäter erzählen frei von der Leber, warum sie das tun.
In vielen Supermärkten gibt es mittlerweile die Möglichkeit, an Self-Check-out-Kassen, den eigenen Einkauf selbst zu bezahlen. Das ist ein Vertrauensvorschuss für die Läden, aber auch eine Versuchung für die Kundschaft. Doch für viele ist es völlig normal, bei fast jedem Einkauf, den man an der Self-Checkout-Kasse bezahlt, etwas mitzunehmen. Seien es Hygieneartikel, Fleisch oder auch vegane Produkte. Gegenüber dem Schweizer Newsportal "20 Minuten" erzählen nun Langfinger, was sie zum regelmäßigen Diebstahl bewegt.
Ein 23-jähriger Mann erzählt, er könne es sich grundsätzlich leisten, in einem etwas teureren Supermarkt einzukaufen. Er hat vor einigen Jahren seine Lehre abgeschlossen und verdient rund 4.100 Euro im Monat. Aber: "Wenn ich einkaufen gehe, scanne ich manchmal ein oder zwei Dinge einfach nicht ein", sagt er. Bei kleineren Einkäufen mache er das nicht, aber sobald er einen größeren Einkauf für seine Wohngemeinschaft tätigt, scannt er einige Sachen nicht ein. Dabei hat er aber kein Muster: "Ich überspringe einfach einige Produkte."
Hohe Strafen drohen
Anders eine 25-jährige Studentin: "Ich liebe diesen veganen Käse, aber der ist irre teuer." Wenn sie keine Lust habe, acht Franken (rund 8,20 Euro) für 120 Gramm Käse zu bezahlen, "vergesse" sie absichtlich, ihn einzuscannen. Sie sagt: "Das machen viele Leute, die ich kenne, das tut den Firmen nicht weh."
Andere stimmen zu und sagen: "Beim Großeinkauf scanne ich oftmals nicht." Es falle weniger auf und der Spareffekt sei größer. Doch was, wenn man erwischt wird? Das ist einer 20-Jährigen passiert: "Ich habe vergessen, mein Croissant zu bezahlen, und musste 600 Franken (rund 615 Euro, Anm.) Busse bezahlen, jetzt traue ich mich nicht mehr, am Self-Check-out zu klauen."
Die betroffenen Supermärkte sehen laut eigenen Angaben aktuell "keinen Grund zur Beunruhigung". Zudem setzen sie auf Videoüberwachung und Stichproben-Kontrollen.
Auf den Punkt gebracht
- Einige Kunden nutzen die Self-Check-out-Kassen, um unbemerkt zu stehlen, indem sie absichtlich Produkte nicht scannen
- Betroffene Täter geben offen zu, dass sie dies regelmäßig tun, um Geld zu sparen, aber die betroffenen Supermärkte sehen aktuell keinen Grund zur Beunruhigung und setzen auf Videoüberwachung und Stichproben-Kontrollen