In Fluss ertrunken
Fall Leon (6) – nun Mordanklage gegen Vater erhoben
Im Fall um den auf mysteriöse Weise ertrunkenen Leon (6) hat die Tiroler Staatsanwaltschaft nun Mordanklage gegen den Vater erhoben.
Paukenschlag im Fall um den in Tirol ertrunkenen Leon. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat am Donnerstag die Ermittlungen in dem Fall für beendet erklärt und Mordanklage gegen den 39-jährigen Vater erhoben. Dem Mann, der seit Februar 2023 in Untersuchungshaft sitzt, wird außerdem die Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung vorgeworfen.
Der sechsjährige Bub war im August 2022 in St. Johann in Tirol in der Kitzbüheler Ache ertrunken. Aus Sicht der Ermittler soll der Vater seinen eigenen Sohn, der seit seiner Geburt am sogenannten "Syngap-Syndrom" litt, vorsätzlich in den Hochwasser führenden Fluss geworfen haben.
Vater bestreitet Vorwürfe
Der 39-Jährige – für den die Unschuldsvermutung gilt – bestreitet die Tat vehement. Laut seiner Aussage sei er zum Zeitpunkt des Todesdramas mit seinem Sohn spazieren gewesen, als er von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen wurde. Leon soll dann selbstständig aus dem Kinderwagen geklettert und in die Ache gestürzt sein.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft soll der Wahl-Tiroler die Tat jedoch nur vorgetäuscht haben und sich selbst mit einer Flasche auf den Hinterkopf geschlagen haben. So sollen etwa Auswertungen des Handy-Schrittzählers und von Überwachungskameras beweisen, dass Leons Vater die Straftat inszeniert hatte. Auf den Videos ist offenbar zu sehen, dass der Mann einen der Sekt-Flasche ähnelnden Gegenstand im Kinderwagen mithatte.
Der Beschuldigte hat nun zwei Wochen Zeit, um gegen die Anklage Einspruch zu erheben. Erst danach wird ein Termin für die Verhandlung vor dem Geschworenengericht anberaumt.