Gegen Massentourismus

Griechenland kündigt völlig neue Strandregeln an

Die griechische Regierung sagt dem Massentourismus den Kampf an und führt strengere Strandregeln ein.

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Griechenland kündigt völlig neue Strandregeln an
Solche Strände voller Liegen sollen bald der Vergangenheit angehören. (Symbolbild)
Getty Images

Planst du diesen Sommer Strandurlaub in Griechenland? Dann könnte es unter Umständen schwieriger werden, dir einen Liegestuhl am Meer zu ergattern. Denn wie der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einem Tiktok-Video verkündete, sollen noch in diesem Frühling strenge Regeln gegen den Massentourismus eingeführt werden.

Die neuen Regeln haben es in sich: Laut Mitsotakis sollen mindestens 70 Prozent der Strandflächen nicht mit Liegestühlen belegt werden dürfen. An Stränden in Naturschutzgebieten sollen gar 85 Prozent der Fläche freibleiben.

Außerdem müssen die Liegen mit einem Abstand von mindestens vier Metern zum Wasser platziert werden. An einigen Stränden sollen Liegestühle gleich ganz verboten werden.

Proteste der Griechen zeigen Wirkung

Die neuen Regeln dürften die Einheimischen freuen, denn in den vergangenen Jahren haben Griechinnen und Griechen immer wieder protestiert, um sich gegen die Ausbreitung der Liegestühle zu wehren.

Unternehmen, die Liegestühle und Sonnenschirme vermieten, dürfen künftig nur noch maximal die Hälfte eines Strandes besetzen. So soll garantiert werden, dass die Strände auch von den Einheimischen gratis besucht werden können.

Strandbetreiber brauchen neue Lizenzen

Wer bisher Sonnenliegen und -schirme vermieten wollte, brauchte eine Lizenz von den örtlichen Kommunen. Mit dem neuen Gesetz soll sich das ändern. Die Lizenzen für Strandbetreiberinnen und -betreiber sollen demnächst über einheitliche Online-Auktionen vergeben werden, um mehr Transparenz zu schaffen. 60 Prozent der Einnahmen sollen zudem in die Gemeinden fließen.

Außerdem verpflichten sich die Vermietungsunternehmen dazu, die Strände sauber zu halten, eine Rettungsschwimmerin oder einen Rettungsschwimmer einzustellen sowie Menschen mit Behinderungen den Zugang zum Strand zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass die Regeln eingehalten werden, sollen Drohnen zum Einsatz kommen. Wer gegen diese Regeln verstößt, soll mit einer Geldstrafe gebüßt werden und riskiert die Schließung des Betriebes.

Umweltschützer üben Kritik an Regeln

Auch wenn die Regeln zugunsten der Einheimischen sind, gehen sie Umweltschützerinnen und Umweltschützern nicht weit genug. Denn mit den neuen Regeln fällt die bisherige Bestimmung, wonach Strände nur in einer Entfernung von 30 Metern von der Wasserlinie bewirtschaftet und bebaut werden dürfen, weg. Kyriakos Mitsotakis dementierte das allerdings in seinem Tiktok-Video. Laut ihm sei eine Änderung der Bauvorschriften nicht geplant.

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Die griechische Regierung kündigt strengere Strandregeln an, um dem Massentourismus entgegenzuwirken
    • Die neuen Regeln sehen vor, dass mindestens 70 Prozent der Strandflächen nicht mit Liegestühlen belegt werden dürfen und Unternehmen, die Liegestühle vermieten, nur maximal die Hälfte eines Strandes besetzen dürfen
    • Außerdem sollen neue Lizenzen für Strandbetreiber über Online-Auktionen vergeben werden, um mehr Transparenz zu schaffen und 60 Prozent der Einnahmen in die Gemeinden fließen
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